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und des Nachdenkens.
prächtigen Häusern. Eine Stadt, in welcher ein König
over ein Fürst, oder ein anderer regierender Herr wohnt,
wird eine Residenzstadt genannt. Wien ist die Residenz¬
stadt des Kaisers von Oesterreich. Berlin ist die Residenz¬
stadt des Königs von Preußen. Dresden ist die Residenz¬
stadt des Königs von Sachsen. Das Haus, in welcher«
ein König oder Fürst wohnt, wird ein Schloß oder auch
ein Pal last genannt.
Eine Stadt, in welcher sehr viele Kaustente wohnen,
und wo also ein starker Handel getrieben wird, nennt malt
cine Handelsstadt. Die Handelsstädte liegen gewöhnlich
an großen Flüssen, weil man große Lasten am besten zu
Schiffe von einem Orte zum andern bringen kann. Dieje¬
nigen Dinge, welche ein Kaufmann zum Verkauf auöbietet,
werden Waaren genannt. Ein Haus, oder ein großer
Raum, worin die Waaren in großer Menge aufbewahrt
werden, heißt eilt Waarenlager.
Nicht alle Waaren werden auf einerlei Art verkauft.
Manche werden gemessen, manche gewogen, manche ge¬
zählt. Einige werden stückweise, nach der Größe oder
Schönheit verkauft. Das, womit man misst, wird eilt Ma߬
stab oder ein Maß genannt. Das Holz wird mit eitlem
hölzernen Maßstabe gemessen, welcher ein Schuh oder Fuß
heißt, weil er ungefähr so lang ist, wie der Fuß eines er¬
wachsenen Menschen. Die Leinwand, das Tuch, und über¬
haupt atte baumwollene und feibeue Zeuge werden gewöhnlich
mit einer Elle gemessen. Die Elle ist mehr als noch ein Mal
so lang, als der Fuß, und hat ungefähr die Länge eines Armes.
Die flüssigen Dinge, z. B. Oel, Wein, Bier, Essig,
Syrup und Branntwein, werden nach Kann eri oder Quar-
ten oder Maßen gemessen Man bedient sich dazu verschie¬
dener Gefäße von einer genau bestimmten Größe. — Die
Butter, der Zukker, das Brot, und viele airdere Waaren wer¬
den auf einer Waage gewogen. Man bedient sich dazu ver¬
schiedener Gewichte, welche Ouentchen, Lothe, Pfunde heißen.
Früchte werden entweder gezählt, oder ge in essen.
Auch die Eier werdeir gezählt. Fünfzehn Stück nennt man
ein Mandel. Sechzig Stück machen ein Schock aus.
Das Getreide wird nach Mispeln, Scheffeln, Vierteln und
Metzen gemessert.
Dasjenige, womit ein Mensch sich beschäfftigt, und wo¬
durch er sich nährt, nennt man sein Gewerbe. Alkerbau,
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