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Der Lehrer hatte an diesen Schuüͤlern eine besondere Freude
und entließ sie nie ungesegnet.
21. Veit.
Erzählt die Geschichte vom Veit wieder, sagte der
Lehrer, die ihr gestern gelesen habt. Da drängte der Helm
seine beiden Nachbarn, die die Geschichte auch erzaͤhlen
wollten, zur Seite und schnob vor Eifer und fing an:
Die Mutter hat oft zu dem Veit gesagt: „Veit, Veil,
daß du mir nicht aufstehst, wenn du nicht gebetet hast:
Das walte Gott Vater, Sohn und heiliger Geist. Ich
danke dir, lieber himmlischer Vater, daß du mich in der
Racht behütet hast, und bitte dich, du wollest inich am
Tage auch behuüten und mir deine heiligen Engel schicken.
Amen.“ Aber der Veit ist doch einmal aufgestanden und
hat nicht gebetet. Da ist er ausgeruscht und die Treppe
hinuntergefallen und hat seinen Kopf hart angeschlagen.
Und da er vor das Schlachterhaus gekommen ist, da ist
ein großer Schlachterhund herausgerumpelt mit einem ge—
stohlenen Skück Fleisch im Maul und hat den Veit in die
Rinne geworfen. Da ist eine alte Frau gekommen und
hat ihn mit ihrer Schürze abgeputzt und hat gesagt: „Veit,
Veit, du hast gewiß nicht gebetet.“ Also ist der Veit heim—
gegangen und hat sich ausgezogen und noch einmal ins
Bett gelegt und gebelet. Da hat der Herr Schullehrer zu
ihm gesagt: „Veit, warum kommst du so spät?« Da hat
der Veit gesagt: „Ich habe das Beten vergessen gehabt
und habe mich noch einmal in das Bett legen muͤssen.⸗
Da hat der Lehrer gesagt: „So will ich dich auch nicht
auf das Strafbänklein setzen; aber vergiß das Beten nimmer
wieder.⸗
22. Aischgebete
Vor Tisch.
Aller Augen warten auf dich, Herr, und du gibst
ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du thust deine milde