4. Im frischen, grünen Walde. 107 
duürres Hälmcehen, das der Vind rasselnd vor sich her treibt. 
Die Eiche aber hat ein kleines Stämmchen fertig; es ist zwar 
so klein noch, daß die Häschen leicht darüber springen und 
kaum ein Rotkehlehen sich darauf setzen kann, auch sind die 
Blãtter braun und dürr geworden; aber an dem Rütehen sind 
viele frische Knospen, in feste, braune Schalen gekleidet. Mit 
solehem Harnisch angethan, sind sie gut im sstande, dem härtesten 
WVinterfroste zu 
trotzen. Im 
nächsten Jahre 
brechen alle auf 
und wacehsen 
ruhig weiter. Die 
Vinden und die 
Halme beginnen 
den Wettlauf im 
Frühjahre noch 
einmal; aueh das 
Eiehstämmehen 
wird größer und 
stärker und treibt 
naceh den Seiten 
kleine Zweige. So 
wiederholt sieh 
der Wettkampf 
in jedem Jahre. 
Jedes Jahr wãcehst 
die Eiche höher, 
jährlich bildet sie in ihrem Stamm einen neuen Holzring und 
macht das schon vorhandene Holz fester und diehter. Immer 
treibt sie neue Zweige und neue Blätter; endlich nach vielen, 
vielen Jahren steht sie als ein mächtiger Riese im Valde. Ihren 
Stamm können mehrere Männer kaum umfassen. Sie trägt eine 
große, grüne Krone. Jetzt ist die Eiche der König des Waldes. 
3. Als alle Pflanzen des Valdes der Eiche als ihrem Könige 
huldigten und sieh vor ihr neigten, da wuehs hoch droben auf 
den Asten des mächtigen Baumes ein Pflänzehen hervor. Es 
streckte sich nach Kräften und machte sich so breit wie möglich; 
doeh trotz aller Mühe wurde es nicht gröber als zwei Spannen.