Full text: Lesebuch für die Unterklassen der Volksschulen

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des Prinzen Vater, erfuhr, befahl er, dem Prinzen wohl 
Fleisch zu geben, aber kein Brot. Der Prinz verlangte 
Brot. Da er es von den Dienern nicht erhielt, so beklagte 
er sich beim Könige. Dieser sprach: „Wenn du Brot essen 
willst, so darfst du auch den Mann nicht verachten, der im 
Schweiße seines Angesichtes das Korn bauet, aus dem das 
Brot bereitet wird!“ 
132. Das Brot. 
Zur Zeit der Teuerung liess ein reicher Mann die 
zwanzig ärmsten Kinder der Stadt in sein Haus 
Lommen und sagte zu ihnen: »In diesem Korbe da 
ist für jedes von eueh ein Brot. Nehmt es und kommt 
allo Tage zu dieser Stunde wieder, bis Gott bessero 
Zeiten schicktle 
Die Kinder fiolon über den Korb her, stritten 
und zankten um das Brot, weil jedes das schönste 
und grössto haben wollte, und gingen endlich fort 
ohne nur zu danken. 
Nur hranziska, ein ärmlich, aber reinlich ge 
Kkleidetes Madehen, blieb bescheiden in der Perno 
stehen, nahm das kleinste Laibeben, das im Korbe 
blieb, küssto dom Manne dankbar die Hand und ging 
dann still und sittsam nach Hause. 
Am andern Tage waren dié RKinder ebenso un- 
gezogen und die arme Pranziska bekam dieses Mal ein 
Laibehen, das Laum halb so gross war als die übrigen 
Brote. Als sie aber nach Hause kam und ihre kranke 
Mutter das Brot anschnitt — da fiel eine Menge neuer 
Silberstueke heraus. 
Die Mutter erschraß und sagteé: »Gib das Geld 
den Augenblick wieder zurüek; denn es ist gewils aus 
Versohen in das Brot hineingekommenle 
Pranziska trug es zurück. Allein der wobltatigo 
Mann sprach: »Nein, nein, es war kein Versehen.
	        
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