2 Adolf Friedrich Graf von Schack.
5. Und mit allem, was ich kann, 6. Lächelnd blickst auf uns du nun,
was ich bin und habe, denen du entrissen;
nichts vermag ich dich fortan kindisch dünkt dich unser Tun,
mehr zu lehren, Knabe; unser Sein und Wissen.
weiser du als Sokrates, Seit du über mich so hoch
ich an Geist erblindet; bist erhöht, o Kleiner,
alles, alles weißt du es nur mit heil'gem Schauer noch
was wir nie ergründet. denken kann ich deiner.
Der Kadett.
1. Nicht mir ein Alter, matt und siech,
nicht mir der Tod auf dem Krankenbett!
Nein, sterben möcht' ich im fröhlichen Krieg,
wie bei Aspern der junge Kadett;
ihm tat es von allen im Hillerschen Korps
beim Stürmen des Dorfes nicht einer zuvor.
2. Unnahbar drohte die Schanze dort,
von der französischen Batterie
den Deutschen entgegen fort und fort
Kartätschen und Kugeln spie,
und: „Vorwärts das dritte Bataillon!“
erscholl das Kommando zweimal schon.
3. Starr standen sie all vor dem Donnergekrach,
da trat aus den Reihen hervor der Kadett
und klomm nach oben; die andern ihm nach,
gefüllt das Bajonett;
rings pfiffen die Kugeln, doch allen vorauf
Bahn brach sich der Jüngling im Sturmeslauf.
4. Am Ziele stand er nach heißem Kampf
und pflanzte die Fahne: Hurra! hurra!
Vorübersprengend im Pulverdampf
rief Hiller nach oben: „Sieh da,
dich nenn' ich den Besten im Bataillon;
doch sage, bist du verwundet, mein Sohn?“