Full text: [Teil 7 = (8. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 7 = (8. Schuljahr), [Schülerband])

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10. Welkes Laub. 
Glockenklänge im blauen Raum 
über den Feldern im winde — 
an dem herbstlichen Hardtwaldsaum 
spielt' ich mit meinem Rinde. 
Flimmernder Lonntagmorgenduft 
glomm, auf der Landschaft gebreitet, 
der das herz aus irdischer Rluft 
zu Pforten des Himmels geleitet. 
Lank ein Blatt vom benachbarten Bst 
dürr, mit säuselndem Knistern, 
glitt hernieder in bräunlichem Glast 
zu den entseelten Geschwistern. 
„Lieh, ein goldener Falter schwebt 
glänzend herab von den Bäumen!" 
Htfo jauchzte, von Freude durchbebt, 
staunend das Rind wie in Träumen. 
5lch, das gelbe, das welke Ding, 
das Läublein, flatternd, geringe, 
hielt sie für einen Lchmetterling 
goldig schillernder Lchwinge. 
Gönnt' ich ihr gern den holden Trug, 
die Lust am gaukelnden Lcheine . . , 
duldet das herz doch frühe genug 
keine der Täuschungen, keine. 
Rber das Buge des Mannes sah 
in dem fallenden Laube 
nur das Bild des vergänglichen da: 
bröckelnden Ltaub zum Ltaube. 
Dehnte die Landschaft sich sehnsuchtweir. 
dunstig, mit silbernem Flimmern: 
Fühlt' ich in leiser Heimlichkeit 
Tränen im Blicke schimmern. 
Heinrich vierordt.
	        
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