Full text: Das Altertum (Teil 1, [Schülerband])

Die Iranier. 
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2. Die Kunst. (Abb. 16.) Die indische Kunst beginnt erst mit 
dem Buddhismus; bei der Gleichförmigkeit des Stiles und dem 
Mangel jeder Zeitangabe ist es aber unmöglich, das Alter der Denk- 
mäler näher zu bestimmen. 
Die Baukunst der Inder unterscheidet sich von allen übrigen 
Stilen durch Wülkür und Gesetzlosigkeit. Die wichtigsten Denk- 
mäler sind die Tempel, die teils Frei-, teils Groftenbauten sind. Die 
ersteren, Pagoden genannt, sind in der einfachsten Form stufen- 
förmig ansteigende Bauten mit einer Vorhalle; sie sind durch eine 
verwirrende Menge von Gestalten und Zieraten gekennzeichnet. Der 
bedeutendste Grottenbau ist der Kailasa in Ellora, wo ein ganzer 
Berg zu ober- und unterirdischen Felsbauten (Tempeln und Ein- 
siedlerwohnungen) umgestaltet ist. Von den unterirdischen Grotten- 
bauten sind am bekanntesten die Tempel der Insel Elephanta. In 
der Plastik und Malerei äußert sich das phantastische Wesen 
der Inder namentlich darin, daß sie ihre Götter mit mehreren 
Köpfen und Armen darstellen. Die Gestalten zeigen keine Muskeln 
und keinen Knochenbau; sie machen daher den Eindruck des Weich- 
lichen und Schlaffen und entsprechen somit dem Charakter des 
Volkes 
Zur Geographie Irans. 
Iran ist die Hochebene zwischen dem Kaspischen und Arabi- 
schen Meere, dem Tigris und Indus; es steigt im Innern zu Stufen 
von 1500—1800 zz an und ist von mächtigen Randgebirgen um- 
geben, die 4000—6000 zz erreichen. Weil die Mitte des Landes von 
Wüsten eingenommen wird, waren der Westen und der Osten des 
Landes, wie auch heutzutage, meistens politisch getrennt. Die wich- 
tigsten Landschaften liegen im Nordosten und im Westen; es sind 
dies Baktrien, Medien und Persien. Unter Baktrien versteht man die 
überaus fruchtbare Ebene, die der Oxus (Amu) nach seinem Aus- 
tritt aus dem Gebirge durchfließt. Medien, mit der Hauptstadt 
Ekbatana, liegt im nordwestlichen Iran, südöstlich davon Persien, 
dessen Hauptstadt die Griechen Persepolis nannten. 
ILL. Die Iranier. 
A. Die Baktrer. 
Die Bedeutung der Baktrer liegt auf religiöser Gebiete. Denn 
von ihnen aus verbreitete sich die Religion des Zarafthustra (griechisch 
Zoroaster) zu den anderen iranischen Völkern. Er lebte vielleicht
	        
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