Full text: Grundzüge für den ersten Unterricht in der Erdbeschreibung (Cursus 1)

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derdorren. Diese oft von mehreren Meter hohen Gräsern bedeckten 
Fluren nennt man Savannen oder Grassteppen. (Innerafrika, 
Südamerika.) 
Inseln und Küsten der gemäßigten Zone haben Regen zu allen 
Jahreszeiten. Im Innern der Festländer gibt es aber auch hier 
Gegenden, welche sehr wenig Regen erhalten. Dort gedeihen dann 
ebenfalls keine Bäume, sondern nur im Frühlinge erscheint eine 
Ppflanzendecke, welche im Sommer verdorrt. Diese Steppen sind im 
Winter mit Schnee bedeckt und von eisigen Stürmen durchtobt; im 
Frühling gleichen sie einer Wiese; im Sommer sind sie braun und dürr, 
und es herrscht eine große Hitze in ihnen. (Innerasien, Südrussland.) 
Der Boden der Steppen und Wüsten ist nicht selten sehr salzhältig, 
da die im Boden befindlichen Salze nicht durch den Regen und das 
fließende Gewässer hinausgespült werden können. 
Ebene Gegenden, in welchen es viel regnet, sind häufig versumpft, 
d. h. der Boden ist von Wasser durchweicht und mit vielen stehenden 
Gewässern, Teichen und Tümpeln bedeckt, weil das Wasser keinen 
Ablauf finden kann. Man findet solche Sümpfe sowohl in der heißen 
Zone, wo sie meist mit undurchdringlichem Baum⸗ und Schilfwuchs 
bedeckt sind (Dschungel), als in der kalten, wo der mit Moosen 
bewachsene Boden den größten Theil des Jahres gefroren ist Tundra) 
Auch bei uns gibt es Moore (Moose). 
8. 25. Schneegrenze und Gletscher. 
Da die Temperatur der Luft von der Meeresfläche an (in 
senkrechter Richtung) nach oben immer abnimmt, so müssen wir, wenn 
— DDDD0 Festlandes aufsteigen, bei entsprechender 
Höhe desselben nothwendig an einem Punkte anlangen, wo die Sonnen— 
wärme nicht mehr ausreicht, den in der kalten Jahreszeit gefallenen 
Schnee vollständig zu schmelzen. Daher sehen wir in unseren Gegenden 
selbst im Sommer die Gipfel hoher Berge mit Schnee bedeckt. Dieselbe 
Erscheinung zeigt sich in der heißen Zone, selbst unmittelbar unter dem 
Äquator, nur wird hier die Höhe, in welcher der Schnee nie ganz schmilzt, 
odiel bedeutender sein. Je weiter wir aber gegen die Pole zu gehen, desto 
niedriger werden die Punkte liegen, welche das ganze Jahr hindurch mit 
Schnee und Eis bedeckt sind. Die Linie nun, welche die Punkte in den 
berschiedenen Breiten, wo der „ewige“ Schnee beginnt, miteinander 
verbindet, nennt man die Schneelinie oder Grenze des ewigen Schuees. 
Sie liegt unter dem Äquator in einer Höhe von 4900 mr, unter dem 48.0 
u. Br. sinkt sie auf 2700 m, unter dem 70.6n. Br. (Inneres von Norwegen) auf
	        
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