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Fischlein zusammengetrieben und die Netze gefüllt, um seinem Willen 
zu gehorchen. Als die Steuereinnehmer den Herrn belästigten, ließest 
du ein Fischlein auf deinem Grunde den Stater finden und ihm dar— 
reichen. Einstmals kam er herab vom Berge in nächtlicher Däm— 
merung und setzte seinen Fuß auf deine Wogen, da nahmst du all 
deine Kraft zusammen und machtest deine Wogen zu einem festen 
Pfade für ihn und geleitetest ihn hin zu der Jünger Schiff. Und 
an einem andern Tage war er von des Tages Arbeit und Hitze im 
Schiffe der Jünger sanft entschlummert, und du wolltest ihn nicht 
stören; aber es fuhr ein heftiger Sturm herab von den Bergen und 
erschreckte dich und brachte dich in wilde Wallung; da erhob er sich 
auf den Hilferuf der Jünger und schaute dich an mit seinem macht— 
vollen Blick und streckte seine Hand über dich aus, und die Winde 
flohen schnell zurück auf die Berge, und du warfst dich demütig ab— 
bittend ihm zu Füßen. 
Du warst ihm treu. Darum hat dich der Fluch nicht getroffen 
wie alle die Ortschaften ringsum, wie die ganze Gegend. Dir blieb 
dein frohes, heiteres Antlitz. Noch nach seiner Auferstehung hat er 
dich aufgesucht und dich seine Glorie schauen lassen und dich ge— 
würdigt, von deinen Fischen zu essen, und an deinem Ufer hat er 
Petrus das Oberhirtenamt übertragen. 
Du bliebst ihm treu und hast seine Feinde als deine Feinde 
angesehen und an den undankbaren Städten und Dörfern das Straf— 
gericht vollziehen helfen. Sonst so sanft, hast du dich in heißem 
Grimm auf sie gestürzt und sie zerstört, die dein Schmuck gewesen 
waren. Noch im 19. Jahrhundert, im Jahre 1837, bist du wild über 
die Ufer geschäumt, als der Zorn Gottes sich regte in den Tiefen der 
Erde, im Schoße der Berge, und hast die umherliegenden Trümmer 
abermals durcheinandergeworfen, die Ruinen noch einmal zerstört. 
Ja, es war ein schönes Verhältnis zwischen dem großen Men— 
schenfischer und seinem See. Von ihm entlehnte er das liebliche 
Bild für seine und seiner Kirche Tätigkeit: Menschen fischen. Von 
seinen Ufern pflückte er die schönsten Gleichnisse, um himmlische 
Lehren klar und unvergeßlich zu machen. Die Vöglein, die sich auf 
seinen Wassern ergötzten und hin und wieder ans Ufer flogen, um 
Körner vom Wege zu picken, die der Hand des Sämanns ent— 
fallen waren, der wurzelschwache Halm auf felsigem Boden, den die 
Glut der Sonne abdorrte, der Dornstrauch am steinigen Gestade, 
die herrlichen Erntefluren, die dreißig- und sechzig- und hundert— 
fältig die Arbeit des Landmanns lohnten, die Lilien des Feldes in 
ihrer mehr als salomonischen Pracht, die mächtigen Stauden des 
Senfbaumes, deren Schatten die Vögel aufsuchten, um sich gegen
	        
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