Full text: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

die Grenzen des Reiches erweitert f)at. Nachdem die Romer unter 
Domitian mehrere Niederlagen gegen die Safer (m östlichen Ungarn, 
Siebenbürgen und Rumänien, erlitten hatten, unterwarf Tra>-m m zwei 
Keldziigen, deren Begebenheiten die Trajanssänle darstellt, ihren Konig 
Deeebalus und machte Dazien zur Provinz (107), Spater zog er gegen 
die Parther, die den Grenzen des Reiches im Osten ebenso gesahrllch 
waren wie die Germanen am Rhein und an der Donau, Er machte 
Armenien, Mesopotamien und Assyrien zu römischen Provinzen, Noch 
den spätesten Imperatoren wurde bei der Huldigung im Senate zngerufeu. 
Sei glücklicher als Angnstns, besser als Trasan! 
Sein Landsmann und Adoptivsohn P, Älius Hadrianus (117- 8.«.^ 
138) schloß mit den Parthern sogleich Frieden und bestimmte den Euphra 
als Grenze im Orient, > Ein Aufstand der Juden führte nach verzweifeltem 
Kampfe zu ihrer Zerstreuung über das ganze Reich, Seme ganze: SaHroft 
aber wandte er der inneren Verwaltung zu, d,e immer in hr -m.bernf-- 
mäßig ausgebildetes nnd geschultes Beamteutum erforderte. Auf mehr- 
jährigen Reisen, die ihn durch einen großen Teil des weiten Reiches führten, 
überzeugte er sich durch den Augenschein von dem Zustande der Provinzen, 
deren Wohl er persönlich am meisten von allen Kaisern gefordert hat. An 
besonders gefährdeten Stellen sicherte er die Grenzen des Reiches durch 
Wall und Graben, So zog er im nördlichen Britannien den Grenzwall 
qeaen die Pikten und ©toten (vallum Hadriani) und vollendete m Ger¬ 
manien den von Domitian begonnenen Limes, Im heutigen Rom er- 
innert an den Kaiser die Engelsburg (moles Hadriani). 
Den Unterschied der Sitten im 1. und 2, Jahrhundert der Kaiser- 
jpit erkennt man wenn ntctn bie Beibert Antonine, Uttiottittu» 4^^ (iss—iei). 
(138—161) und' (ritten Adoptivsohn Markus Aurelius (161-180 
den Stoiker auf bem Cäsarenthrone (vgl. § 9), mit ben Kaisern bes 
Julisch-Claubischen Hauses unb ihrer prunkvollen, sittenlosen Hofhaltung 
veraleicht. Antoninus Pius lebte wie ein einfacher Lanb ebelmann ans 
seinem Gute in Latinm, unb ber weise, hochgebilbete Mark Aurel eiferte 
diesem Vorbilbe nach. An bie Stelle ber Sohne unb Enkel bes Re- 
volutionsjahrhnnberts, bie vor keinem Verbrechen zurückscheuten, waren 
hochgebilbete Männer getreten, bie ein feines Gefühl bafur hatten, was 
ber Humanität ihres Zeitalters angemessen sei. Aber bie Angriffe ber 
Parther unb Germanen riefen Mark Aurel wieber ms Felb. Dus Römische 
Reich erscheint in biesen Kriegen zum erstenmal rein auf bie Verteidigung 
beschränkt. Im Feldlager gegen bie germanischen Markomannen mid 
Quabeu (val. § 7) hat Mark Aurel einen nicht geringen Teil seiner Re- 
aierungszeit verbracht; in Vwbobona ist er 180 gestorben. (Sem Reiter- 
stanbbilb auf bem Kapitol.) Sein entarteter Sohn Commobus, ber 
ihm folgte, würbe von seiner Umgebung ermorbet (192). 
i Erst unter Mark Aurel wurde wieder ein Teil Mesopotamiens römische Provinz.
	        
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