Full text: Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab (Teil 5)

E. Aus Natur- und Menschenleben. 
es stürzen ganze FPluten hernieder, und indem die Wolken unter 
dem Kampfe der Winde von einer Gegend in die andre sich 
fortjagen, tobt das wildo Geplàtscher auf den dürren Erdboden 
herunter. 
2. Die finstern Wolken zerteilen sich, bestrahlt von einem 
glänzenden Lichte. Flüchtige Schatten laufen über Täler und 
Hügel und Wiesen, von einem leiehten Schimmer verfolgt. Bald 
liegt die Landschaft in einer sanften Dammerung, bald erscheint 
sie wieder in einem goldenen Lichte. Wie dort der schöne 
Bogen sieh über den Horizont ausspannt! Wie seine malerischen 
harben in einem doppelten Abglanz spielen und in der klaren 
Flut der See wiederscheinen! Das nahe Gebirge, das sein ehr- 
wũrdiges Haupt in die Wolken streckt, nimmt eine ungewöhnliche 
Freundlichkeit an, verjüngt von der hellen Pracht, womit es der 
Bote des versöhnten Himmels überstreut. Die gekühlten Lüfte 
tröpfeln noch von einigen Regenstaubehen; die Gipfel der Berge 
und die erquickten Gefilde schimmern weit umher von der Nässe 
der Wolken; die Gebũüsche blitzen im Sonnenschein von kleinen 
Sternehen und regnen, von spielendem Winde bewegt, von neuem 
den zu schweren Reichtum der Tropfen herab. Das Gras, die 
Blumen, die in einer traurigen Mattigkeit zu verwelken schienen, 
die ganze Natur fühlt die wohbltätige Prfrischung; alle Gewächse 
heben sich wieder empor, und das Grün der Pelder prangt in 
einem hellern Schmucke. Die Wãlder erneuern ihre Preude; 
Scharen von Schwalben schwärmen wieder im fröhliehen Fluge 
umher; die Herden schütteln die triefende Wolle und blöken vor 
Lust, und tausend kleine Stimmen schwirren in den Wiesen. 
Der Wandrer verläßt segnend die schützende Hütte und setzt 
munter seine Reise fort; der Landmann eilt erfriseht wieder zu 
seiner Arbeit; alles lebt von neuem auf, alles frohlocekt ũüber die 
angenehme Kühlung, und alle RKräuter gieben Reichtümer von 
sũben Gerüchen aus. Chr. Hirschfeld. 
256. Der Regenbogen. 
. Das Wetter zieht hernieder an ferner Bergeswand; 
die Vögel singen wieder, frisch duftet Flur und Cand. 
Am Zimmel, noch umzogen vom grauen Wolkenflor, 
tut schon der Regenbogen mildleuchtend sich hervor 
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