Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

Schauplatz der römischen Geschichte. 
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C. Oberitalien oder Gallia Cisalplna hatte seinen römischen 
Namen von den Galliern oder Kelten, die seit dem sechsten Jahr¬ 
hundert über die Alpen kamen und die südlich davon wohnenden bis¬ 
herigen Herren des Landes zu knechten oder zu verdrängen begannen. 
Im Südwesten, um den Golf von Genua, hielten sich 
1) die Ligurer, ein nichtarischer Völkerstamm; 
2) ebenso im Osten die Veneter. 
Dagegen mußten die Etrusker nach Süden weichen, und an 
ihrer Stelle setzten sich die keltischen Völkerschaften in der Poebene 
fest. Ihr Gebiet teilt man in 
3) Gallia Cispadäna, das Gebiet zwischen dem mittleren und 
unteren Po einerseits und dem Apennin andrerseits, und 
4) Gallia Transpadäna, vom Po nordwärts bis in die Alpen. 
Die Hauptwasserader des Landes ist der Po oder Padus. Von 
Norden her senden ihm die schneebedeckten Gipfel der Alpen zahl¬ 
reiche Nebenflüsse zu, so den Ticlnus (heute Tessin), der unterwegs 
die Gewässer des Lacus Verbänus (heute Lago Maggiore) mitnimmt, 
die Ad du a (Adda), die den Lacus Larius (heute Comer See) durch¬ 
strömt, und den Mincius (heute Mincio), den Abfluß des Lacus 
Benäcus (heute Gardasee). Unter den Nebenflüssen von rechts sind 
nur der Tanärus und der Trebia von Bedeutung. 
D. Die Iuselil: Unter dem Namen von Großgriechenland war 
1) noch die große, nur durch die schmale Sicilische Meer¬ 
enge vom Festland getrennte Insel Sieilien*) mit inbegriffen. Die 
drei Ecken bildeten die Vorgebirge Lilybäon im Westen, Pelöris 
im Nordosten, Pachynos im Südosten. In ihrer geschichtlichen 
Glanzzeit gehörte sie mehr der griechischen als der römischen Welt 
an. Ihr höchster Gipfel ist der vulkanische Ätna. Daneben waren 
noch die Heirkte (heute Monte Pellegrino) bei Panormos und der 
Eryx (heute San Giuliäno) von Bedeutung. 
Nordwestlich vom Vorgebirge Lilybäon lag die Gruppe der 
Ägatischen Inseln, nordwestlich vom Vorgebirge Peloris die 
Gruppe der Liparischen Inseln. 
Von Pachynos aus erblickt man im fernen Südsüdwesten das 
felsige Gestade von M elite (heute Malta). 
Von geringer Bedeutung für die römische Geschichte sind die 
beiden großen Inseln 
2) Sardinien und 3) Corsica. 
x) Wahrscheinlich von ihrer dreieckigen Gestalt führte sie in älterer 
Zeit den Namen Trinakria.
	        
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