Full text: Grundzüge für den ersten Unterricht in der Erdbeschreibung (Cursus 1)

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b) das Hochland von Armenien, aus welchem der große Ararat (61. M.) 
seinen mit ewigem Schnee bedeckten Gipfel bis fast 5200 m erhebt. Südwestlich voun 
demselben liegt ein zweiter großer See, der Wan-See. 
c) An das Hochland von Armenien schließt sich im W. dasjenige an, welches 
die Halbinsel Kleinasien (Anatoli) erfüllt, dessen füdliches Randgebirge der 
Taurus bildet. Auch die Nordküste umsäumt ein vom armenischen Hochlande aus— 
gehendes Randgebirge, das wie der Südrand meist steil gegen das Meer abfällt. Diese 
Randgebirge; schließen ein wasserarmes, waldloses, oft steppenartiges Hochland ein. 
Doch gibt es auch fruchtbare Thalmulden, welche reichlichen Ertrag liefern. Die 
fruchtbarsten Theile Kleinasiens sind die südlichen und westlichen, gegen das Meer 
— 
Gegen Norden fällt das armenische Hochland zu den Flussthälern 
des Rion (schwarzes Meer) und des Kur (Kaspi⸗See) ab, jenseits 
deren sich der Kankasns erhebt, der, in der Richtung von Nordwest 
nach Südost ziehend, vom schwarzen Meere bis zum Kaspi-See reicht, 
und, einem riesigen Gebirgswalle gleich, hier Europa von Asien scheidet. 
In ihm erhebt sich der doppelgipflige Elbrus, 5600 m. 
Wie im N. dem Hochlande der Kaukasus vorliegt, so hängt mit 
ihm im Süden das syrische Hochland zusammen, welches sich längs der 
Küsten des Mittelmeeres bis zur Landenge von Suez hinzieht. Seinen 
höchsten Theil bildet das Libanon-Gebirge, welches von N. nach 
S. streicht. 
O. Die getrenuten Hochländer und Tiefländer Asiens. 
Abgesondert von dem zusammenhängenden Hochlande, erheben 
fich auf der vorderindischen und arabischen Halbinsel selbständige Hoch— 
länder, welche von dem zusammenhängenden Hochlande durch Tiefebenen 
getrennt sind. 
1. Das Hochland von Vorderindien oder Dekan, wohl bewässert 
und fruchtbar. Nördlich von denselben breitet sich bis zum Südfuße des 
Himälaya das Tiefland von Hindostan aus. vom arabischen Meere bis 
zum Meerbusen von Bengalen. 
2. Das Hochland von Arabien, welches die ganze arabische Halb— 
insel ausfüllt, ein steiniges, sandiges Hochland mit oasenartigen Weide— 
plätzen, ohne Ströme, nur von tiefeingerissenen Thälern durchfurcht, durch 
welche zur Regenzeit reißende, aber bald wieder versiegende Gewässer 
rauschen. Das Hochland fällt gegen die Küsten meist steil ab. 
Mit dem arabischen Hochlande steht in Verbindung das Hochland der Sin ai— 
Halbinsel, das Verbindungsglied zwischen Asien und Afrika. Auf derielben erhebt 
sich der Sinai, der „Berg der Gesetzgebung“. 
Das arabische Hochland wird im Osten von dem iranischen 
Hochlande getrennt durch das syrisch-mesopotamische Tiefland, welches
	        
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