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Zur Erweiterung: Fürsten und Städte.
Häuser der Fugger und Welser, der Baumgarten und Holzschuher hatten
einen Weltruf. Daher sträubten sich die Städter gegen die Unterwerfung
unter einen Fürsten, bis die Niederlage ihrer Söldner bei Döffingen
ihre Macht erschütterte. König Wenzel löste den Städtebund auf.
4. Während der Handel der süddeutschen Städte sich hauptsächlich
nach Italien richtete, haben die rheinischen Kaufleute, vorab die Kölner,
ihre Handelsreisen vorwiegend nach England, die von Schleswig und
Bremen nach dem Norden, Halle und Magdeburg nach dem Osten ge-
richtet. Seit der Besiedlung des Ostens haben die Norddeutschen als die
Nachfolger der Normannen die Ostsee wieder entdeckt und, die Slawen
verdrängend, zu einem deutschen Meere- gemacht. Sie besiedelten die
Ostseeprovinzen und eroberten in Gemeinschaft mit den Deutschherren das
alte Preußenland. Mittelpunkt ihres Handels war die Stadt Wisby auf
Gotland, die schon im dreizehnten Jahrhundert neben den einheimischen
auch deutsche Bürger hatte und achtzehn stattliche Kirchen zählte.
Die Hanse, deren Entstehung unaufgeklärt ist, war kein Bund,
sondern nur eine Genossenschaft. Sie hatte keine feste Umgrenzung, keine
gemeinsame Flagge, keinen Bundesschatz wie der athenische Seebund, keine
Hauptstadt. Ihre Handels-, ja auch ihre Kriegsunternehmungen gingen
immer nur von den Städten aus, die für sich einen Vorteil davonzutragen
hofften.
Man unterschied ein rheinisch-westfälisches, ein sächsisches, ein wen-
disches, ein preußisches und ein gotisch-livländisches Quartier mit den Vor-
orten Köln, Braunschweig, Lübeck, Thorn, das später durch Danzig, und
Wisby, das durch Riga abgelöst wurde. Südwärts reichte die Verbindung
bis tief ins Binnenland: Paderborn und Osnabrück waren Hansestädte.
5. Aus Rußland holten die ,,Hansen" als „Eotlandfahrer" über
Wisby Pelzwerk und Wachs, über Riga Flachs und Hanf, Felle und
Fette; aus Dänemark, das noch keine entwickelten Städte besaß, führten sie
Rinder und Pferde aus, Bier und Hopfen ein. Bei Skanör und Falsterbo
an der Südwestküste Schonens kauften sie den Hering, den die dänischen
Fischer zwischen Iakobi und Michaelis (Juli bis September) dort fingen.
In London (Lunden) erwarben Kölner Kaufleute schon im 12. Jahr¬
hundert die Gildhalle, die nach dem wichtigsten Einfuhrstoff, dem Stahl
aus Lüttich und Westfalen, Stahlhof hieß: in der Weinstube des Stahl-
Hofs hat sich noch Shakespeare den Rheinwein schmecken lassen. Aus Eng-
land brachten sie Tuche (das Lunder Tuch) und Wolle heim.
Das berühmteste der hansischen „Kontore" war die „deutsche Brücke"
in Bergen: Holzhäuser, die sich in langer Reihe an dem geschützten Hafen
hinzogen; sie enthielten Vorratsräume und Wohnungen für deutsche Kauf-