fullscreen: Was die Zeiten reiften

Bertran de Born. 
Droben auf dem schroffen Steine 
raucht in Trümmern Autafort, 
und der Burgherr steht gefesselt 
vor des Königs Zelte dort: 
„Kamst du, der mit Schwert und Liedern 
Aufruhr trug von Ort zu Ort, 
der die Kinder aufgewiegelt 
gegen ihres Vaters Wort? 
„Steht vor mir, der sich gerühmet 
in vermeßner Prahlerei, 
daß ihm nie mehr als die Hälfte 
seines Geistes nötig sei? 
Nun der halbe dich nicht rettet, 
ruf den ganzen doch herbei, 
daß er neu dein Schloß dir baue, 
deine Ketten brech entzwei!“ 
„Wie du sagst, mein Herr und König, 
steht vor dir Bertran de Born, 
der mit einem Lied entflammte 
Perigord und Ventadorn, 
der dem mächtigen Gebieter 
stets im Auge war ein Dorn, 
dem zuliebe Königskinder 
trugen ihres Vaters Zorn. 
„Deine Tochter saß im Saale 
festlich, eines Herzogs Braut, 
und da sang vor ihr mein Bote, 
dem ein LCied ich anvertraut, 
sang, was einst ihr Stolz gewesen, 
ihres Dichters Sehnsuchtlaut, 
bis ihr leuchtend Brautgeschmeide 
ganz von Tränen war betaut. 
Cudwig Uhland. 
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