Full text: Das Mittelalter und die Neuzeit (Teil 2)

§ 62. England. 
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seinen Nachfolgern wurde England fortwährend durch Einfälle der 
Dänen verheert. Der kraftvolle König Mfred der Große (871—901) beff^&e 
trat diesen Angriffen durch Begründung von Städten und einer Flotte ent- 
gegen, schuf durch Gesetze Ordnung und sorgte für die geistige Bildung 
des Volkes. Rber nach seinem Tode erneuten die Dänen ihre Einfälle, und 
König Kanut der Grotze von Dänemark und Norwegen unterwarf Eng- 6*a™J&e 
land der Herrschaft der Dänen. Nur kurze Zeit regierten dann noch 
einmal angelsächsische Könige. 
2. Die normannischen Könige (1066 — 1154). Im Jahre 1066 Normannen 
landete der Herzog der Normandie, Wilhelm der Eroberer, an der 
,5udküste Englands- der englische König Harald wurde in der Schlacht6eiS^Ia"tings 
bei Hostings 1066 besiegt und getötet und England der Normannen- 1066 
Herrschaft unterworfen (vgl. Uhlands „Eaillefer"). Diese drückende Herr- 
schaft währte fast 90 Jahre. Durch die Verschmelzung keltischer, 
römischer, angelsächsischer und normannisch-französischer Eigentümlichkeiten 
entstand die Sprache und der Charakter des englischen Volkes. 
3. Das Haus Anjou-Plantagenet (1154—1399). Heinrich II., 5-inrich ii. 
der erste König aus dem Hause Rnjou-piantagenet, eroberte Irland. Ruch 
besaß er fast ganz lvestfrankreich und kämpfte dort siegreich gegen seine 
aufständischen Söhne und ihren Verbündeten, den französischen König (vgl. 
Uhlands „Bertran de Born"). Sein Sohn Richard Löwenherz beteiligte £^na^r3 
sich am dritten Kreuzzug und mutzte bei seiner Rückkehr zwei Jahre 
lang in deutscher Gefangenschaft zubringen (§ 39, 5). Dessen leichtsinniger 
Bruder Johann ohne Land verlor an den französischen König Philipp 
jELuguft fast alle englischen Besitzungen in Frankreich, mutzte von dem mäch- 
tigert jiapst Innocenz III. England und Irland zu Lehen nehmen und 
wurde vom englischen Rdel gezwungen, seinem Volke die Magna Charta chSfi2i5 
zu gewähren, einen wichtigen Freiheitsbrief, der die Grundlage der eng- 
tischen Staatsverfassung bildet. Eduard III. (1327—1377) beschränkte Eduard m. 
den Einflutz des Papstes auf die englische Kirche, wobei er sich der Hilfe des 
Oxforder Professors lvycliffe bediente. Er begann den „hundert¬ 
jährigen" Krieg um die Krone Frankreichs und begründete durch nieder¬ 
ländische Rnsiedler die englische Gewerbtätigkeit. 
4. Die Häuser Lancaster und York (1399—1485). Unter dem £a^™Stet 
Hause Lancaster wurde der hundertjährige Krieg nach dem Ruftreten der 
Jungfrau von Orleans zu Frankreichs Gunsten beendigt. 3m 15. Jahr¬ 
hundert beanspruchte das Haus l)ork den englischen Thron, und es ent¬ 
stand zwischen den Häusern Lancaster und T)orlt der „Krieg der roten 
und roeitzen Rose". Nach langen, erbitterten Kämpfen und vielfachem 
Glückswechsel bemächtigte sich das Haus der Herrschaft; es verlor sie haus i)0r&
	        
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