Zweite Periode der Geschichte des Alterthums
(von 558—330 vor Christus).
Inhalt: Geschichte des perstschen Wettreiches und die Hefchichte der Kriechen.
7. Geschichte der Perser.
Kurze Beschreibung des Landes und der Cultur.
Am Westrande des Hochlandes von Iran, in Vorderasien, nicht weit
vom persischen Meerbusen, lag im Alterthume die Landschaft Persis,
welche jetzt Farsistan genannt wird. Wie es die Natur des Landes mit
sich brachte, lebten die Stämme der Perser theils seßhaft in den frncht-
baren Thalstrecken vom Ackerbau, theils auf den Bergweiden und in den
Steppen nomadisch von der Viehzucht. Ihre berühmtesten Städte waren
Persepolis und Pasargadä. Die Perser werden als ein abgehärtetes und
freiheitliebendes Volk geschildert. Ihre Götter verehrten sie anfangs,
nach Weise der alten Deutschen, ohne Bildsäulen, Tempel und Altäre,
und beteten außer deu himmlischen Gestirnen besonders das Feuer an.
Ihre Priester opferten auf hohen Bergen und hießen, wie bei den Me-
dern, Magier. Der Ordner und eigentliche Stifter ihres Glaubens
war ein im Innern Asiens lebender Weiser, Zoroäfter oder Zara-
thnstra genannt, der um 600 vor Chr. gelebt haben soll. Nach seiner
Lehre ist Ormnzd der Gott des Lichtes und alles Guten. Er spendet
nur Segen, um seinen Lichtthron stehen nur gute Engel. Neben diesem
Reich des Lichtes gibt es auch ein Reich der Finsterniß, in welchem
Ahrlman herrscht. Er ist der Urheber alles Bösen. Er sendet nur
Unglück, um seinen sinstern Thron stehen nur böse Engel. Beide Reiche
sind in fortmährendem Kampfe mit einander. Endlich aber wird das
Reich des Ormnzd siegen, und alles Böse vertilgt werden. In dem
hierüber ha»delnden Religionsbnche, Zendavesta, d. i. l^endiges
Wort, genannt, wird jedem Perser Wohlthätigkeit, Gastfreiheit, tugend-
hafter Wandel, Verehrung des Ormnzd und Ausbreitung seines Reiches,