Die Hussitenkriege.
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rufen; doch er beharrte bei ihr unb berief sich für sie auf bie 53ibei.
Damm erklärte ihn bie Versammlung für einen Ketzer. Dem aus
ber Kirche Ausgestoßenen burfte nach ihrer Anschauung bas Geleit auf
keinen Fall gehalten werben, unb bie weltliche Obrigkeit vollzog an
ihm bie für Ketzerei festgefetzte Strafe bes Feuertobes. So
meinte man, bie Einheit ber Kirche wieberhergestellt zu
haben, unb wählte in Martin V. einen neuen Papst, um mit
ihm zusammen bie ReformaTion vorzunehmen. Aber zu einer
solchen kam es nicht. Bald brach ein Streit zwischen bem Neu-
gewählten unb bem Konzil aus; es hanbelte sich um bie Entscheibung,
ob bas Konzil über bem Papste ober der Papst über bem
Konzil stünbe.
Martin verfocht bie zweite Ansicht, unb als bie Versammlung ihm
seine Rechte stark verkürzen wollte, löste er sie auf.^x-
^5. Die Hussitenkriege. 1419 bis 1433. Die Hinrichtung ihres
Glaubenshelben hatte bie Böhmen sehr erbittert. Als man nun auch
noch einen seiner Freunbe verbrannte, ba machte sich ihr Zorn in
einem furchtbaren Aufstaitbe Luft. Das ganze Volk erhob sich,
befonbers als auf König Wenzel fein Bruber Sigismnnb folgte, ber
ja Huß bas Wort gebrochen hatte. Mit bem Kelche in ber Hanb
riefen bie Führer bie Gläubigen zum Kampfe auf; beshalb hieß man
sie Kelehn er ober Kalixtner. Da ließ Sigisrnuub gegen sie mar¬
schieren; aber seine Truppen würben leicht zurückgetrieben. Der Papst
befahl einen Kreuzzug wiber sie, unb wirklich würben wieberholt
Reichstruppen dusgeschickt; boch bie glaubensmutigen Männer rannten
alles über ben Haufen, fo baß schließlich ein Heer beim bloßen
Anblick ihrer Scharen baoonlief.
Die großen Erfolge brachten ihnen eine hohe Meinung von ihrer
Bebeutung bei. Sie hielten sich für bas auserwählte Volk Gottes,
bas zur Zuchtrute für bie ungläubige Menschheit ausersehen sei. Es
erfolgten furchtbare Einfälle in bie Nachbarlänber. Wie Lavaausbrüche
aus bem böhmischen Krater wirkten biese Züge: rauchenbe Trümmer-
Hausen bezeichneten ihren Weg. Nach Schlesien, nach Österreich, nach
Franken, nach Brandenburg, ja bis nach Mecklenburg hin ergoffen
sich ihre Scharen.
So konnte es nicht weitergehen. Eine Kirchenverfammlnng zu
Basel schaffte eublich Wanbel. Sie machte wichtige Zugestäubuisse,
erlaubte ben Hnssiten 1433 vor allem ben Kelch. So erkannten bie
Böhmen Sigismnnb an.