Full text: Das Mittelalter (Teil 2)

Gefährliche Nachbarn. 
323 
2. Albrecht Achilles. Ihm folgte 1470 AlbrechtAchilles. Diesen 
kannte man überall in deutschen Landen. In vielen Turnieren hatte 
er den Sieg davongetragen, und zahlreiche Narben an seinem Körper 
wußten von gefährlichen Kriegsabenteuern zu erzählen. Er war auch 
ein sehr kluger Kopf, und bei den Reichstagen hörten alle auf seine 
Stimme. Albrecht gab 1473 das Hohenzollernsche Hausgesetz, 
Dieses, die Disposltio Achillea, bestimmte, daß jedesmal beim 
Tode eines Kurfürsten der älteste Sohn Brandenburg' ungeteilt erhalten 
müsse. Ansbach und Bayreuth sollten den beiden jüngeren Söhnen 
Albrechts und ihren Nachkommen gehören. Durch dieses Hausgesetz 
leistete er seinem Lande und seinen Nachfolgern einen großen Dienst; 
er bewahrte Brandenburg vor Zersplitterung und Ohnmacht, in 
die zahlreiche Fürstentümer infolge der Teilungsunsitte verfielen^ j 
pf. Gefährliche Nachbarn. 
/(?Kaiser Friedrich III. 1440 bis 1493. Im Jahre 1437 starb 
mit Sigismund das luxemburgische Kaiserhaus aus. An seine Stelle 
trat das habsbnrgische; es hat mit einer kurzen Unterbrechung 
die Kaiserwürde bis zum Ende des alten Deutschen Reiches inne¬ 
gehabt. 
Unter sehr bösen Verhältnissen begann seine Herrschaft. 
Nach der kurzen Regierung Albrechts II. folgte 1440 Friedrich III. 
Dreiundfünfzig Jahre dauerte sein Wirken. Es gab zu vielen Klagen 
Anlaß; denn dem Kaiser fehlte jede Macht; mehrmals wurde er aus 
seinem Herzogtum Öfterreich vertrieben und irrte im Reiche umher. 
Mit großer Seelenruhe ließ er alles Ungemach über sich ergehen, und 
man nannte ihn darum wohl des Reiches Erzschlasmütze; aber 
wo es einen Vorteil für sein Haus zu erreichen gab, da wußte er 
zuzugreifen. Wenn es ihm recht schlecht ging, so tröstete er sich mit 
dem Glauben, der bei ihm felsenfest stand, daß sein Haus zur 
Weltherrschaft berufen sei. Für ihn bedeuteten die fünf Vokale 
AEJOU, die er auf Möbeln und an Wänden anbringen ließ: 
All Erdreich ist Österreich Untertan. 
Die Türkengefahr. Die Eroberung von Konftantinopel. 1453. 
Für das Reich bedeutete ein so kraftloser Kaiser gerade damals ein Un- 
glück; denn es drohten schwere Gefahren. Vor allemvon den Türken- 
Sie hatten sich nicht damit begnügt, die Christen wieder aus Asien zu 
vertreiben, sondern waren zum Angriff übergegangen. Bald liefen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.