Full text: [Teil 1] (Teil 1 für Quarta)

Die Völker des alten ©rients 
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er noch in §rieden, wie ein Vater geehrt von seinen Untertanen, dann «„ros- tob 
zwangen ihn die räuberischen Angriffe der Nordvölker in der großen Ebene 
östlich vom Kaspischen Meer, noch einmal die Waffen zu ergreifen. Es sollte 
sein letzter Krieg sein: tapfer kämpfend fiel er bei einem unvermuteten 
Überfall,- aber seine Leiche ward von seinen Getreuen gerettet und bei 
Persepolis, von wo seines Stammes hoheit ausgegangen war, in Heimat- 
licher Erde bestattet. Noch heute steht dort sein Grab, ein einfacher Lau, 
zu dem ein paar Stufen hinaufführen, und nicht weit davon hat sich auch 
ein Steinblock gefunden mit der schlichten und stolzen Inschrift, die über 
der Tür stand: „Ich, Kurusch der gchämenide, der König." 
§ 4. Dos persische Weltreich. Beim Tode des großen Königs flusS"n9 
umfaßte das Reich, das er erobert hatte, ganz Vorderasien von den <EintetIung 
Bergen Indiens im Osten bis zum Mttelmeer im Westen. Es war in 
eine ganze Reihe von Provinzen (Satrapien) geteilt, deren Statthalter 
(Satrap) vom König ernannt ward und vor allem die Abgaben für den 
König einsammeln mutzte,- eine aus Persern bestehende Abteilung des 
Heeres sorgte meist für die Ruhe und Sicherheit der Provinz. Manch- 
mal ließ Kyros auch die einheimischen Zürsten, wenn sie sich ihm unter- 
warfen, ruhig weiter regieren,- er betrachtete sie dann als seine Statt- 
Halter. Überhaupt wurden die unterworfenen Völker gut behandelt. Der der unter9 
König sorgte überall für Gerechtigkeit, und vor allem tastete er niemals den roorfenen 
Glauben der Unterworfenen an, sondern Uetz sie ruhig ihre alten Götter 
ehren, wodurch er fast überall die priesterschaft gewann, die den König 
als ihren natürlichen Schutzherrn betrachtete. So begünstigte Kytos auch 
die Juden, die Nebukadnezar in die babylonische Gefangenschaft geführt 
hatte: er gestattete ihnen die Rückkehr nach Jerusalem und befahl seinen 
Satrapen, sie bei der Ansiedlung zu unterstützen. 
Die Perser selber hatten eine ganz eigentümliche Religion. Lange ^p-rser 
waren sie wie alle Indogermanen dem Glauben an viele Gottheiten ergeben 
gewesen, bis ihnen kurz vor Kyros' Auftreten der Prophet ZgzMMrg.die 
reine Lehre verkündet hatte, der sie anhingen. An die Stelle der vielen Götter 
hatte et em erhabenesL gutes, göttliches Wesen gesetzt, flbura Mazda, den 
Gott des Lichtes, dessen Sinnbild das reinste aller Elemente, das heilige 
Seuer ist, der das Weltall nicht Motz erschaffen hat, sondern auch noch 
immerdar erhält und regiert. In diesem Werke wird er immer von 
neuem gestört durch Ahriman, den bösen Geist, den Sohn der ffinjterms, 
der mit seinen DiencriTSITgutcn Werke Ahura Mazdas nach Kräften zu 
stören und zu vernichten strebt, aber freilich immer wieder von diesem be- 
siegt wird. So ist der Weltlauf ein ewiger Kampf zwischen Gut und Böse, 
in dem der Mensch sich auf die Seite des Guten stellen und es unterstützen 
soll. Dies kann er, wenn er in Reinheit. Tapferkeit und Treue gegen den 
König, der Ahura Mazdas Stellvertreter auf Erden ist, seine Tage verbringt.
	        
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