Full text: Griechische Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen, Römische Geschichte bis zum Tode des Augustus (Teil 1)

Die Herrschaft Spartas. 
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§ 31. Der Korinthische Krieg. 394—887. In Kleinasien hatten 
inzwischen die Spartaner Krieg mit dem König begonnen, um die klein¬ 
asiatischen Hellenen, die während des Peloponnesischen Krieges untertänig 
geworden waren, zu schützen. Als der König Agesilans mehrere Jahre 
mit Glück in Phrygien und Lydien gekämpft hatte, schickten die persischen 
Satrapen Unterhändler und Geld an die griechischen Staaten im Mutter- 
lande, um einen Krieg gegen die Lazedämonier zu erregen. 
Sogleich sielen Theben, Argos, Korinth und Athen von Sparta 
ab. Als Lysander bei der Belagerung des Städtchens Haliartus in 
Böotien gefallen und die Flotte der Spartaner bei Knidus von dem 
Athener Konon und Pharnabazns vernichtet worden war, wurde Agesilaus 
aus Kleinasien zurückberufen. Die Verbündeten verlegten ihm den Weg 
bei Koronea, wurden aber besiegt. Darauf wagten sie keine Feldschlacht 
mehr gegen die Spartaner. Mehrere Jahre hindurch wurde Korinth der 
Mittelpunkt des Krieges. Konon baute mit persischem Gelde die langen 
Mauern von Athen wieder auf. Als einst Jphikrates, ein Söldner- 
führet, mit der neugebildeten Truppe der Peltasten eine spartanische 
Mora (Abteilung des Heeres) im freien Felde angriff und aufrieb, machte 
der Erfolg großen Eindruck in Griechenland; denn noch immer galten die 
Spartaner für nnbesieglich. Endlich schickten die Spartaner Antalkidas 
zum Perferkönig und gewannen ihn für sich. Der König gebot den 
Griechen Frieden; er selbst behielt alle griechischen Städte in Asien 
unter seiner Herrschaft; die übrigen, groß oder klein, sollten frei und 
selbständig sein; wer sich dem Frieden nicht unterwerfe, den werde er zu 
Land und zu Wasser bekriegen. 
Dieser „Königsfriede" galt den Hellenen für sehr schmachvoll; er 
verschaffte allein den Spartanern Vorteil, da sie über seine Ausführung 
wachen sollten und somit gleichsam Richter über ganz Griechenland ge- 
worden waren. 
3. Sturz der spartanischen Herrschaft durch Gpaminondas. 
378—362. 
§ 32. Die Spartaner wurden noch gewalttätiger, als sie vorher ge- 
Wesen waren. Als der Harmost Phöbidas einst ein Heer nach Thrazien 
führte, luden ihn in Böotien einige Bürger von Theben ein, die Kadmea, 
die Burg der Stadt, zu überrumpeln. Er führte den Anschlag aus und 
brachte Theben unter die Gewalt der Spartaner. Als die Bürger sich 
in Sparta beschwerten, wurde zwar Phöbidas abberufen, die Besatzung 
aber blieb aus der Burg. Die Freunde der Spartaner erhielten die Ge- 
walt in der Stadt und vertrieben ihre Gegner Nach drei Jahren (379) 
kehrten einige Verbannte, die nach Athen gegangen waren, heimlich nach 
Theben zurück. Unter ihnen war Pelopidas. Sie ermordeten die Ge- 
walthaber bei einem Gastmahl, zn dem sie als Tänzerinnen verkleidet
	        
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