Georg Wilhelm,
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residierten, eine Universität, und hinterließ Preußen 1568 seinem
Sohne Albrecht Friedrich, zu dem die brandenburgischen
Kurfürsten in mannigfache Beziehungen traten (§ 12, 2, 3; § 13).
Johann Sigismund war nicht bloß Statthalter in Preußen,
sondern auch Vormund seines Schwiegervaters und erbte dann 1613
das Land von ihm.
[Umfang des Brandenburgischen Staates.]
Durch die rheinischen und preußischen Erwerbungen nahm
Brandenburg um mehr als das Doppelte an Umfang zu. Es besaß
jetzt etwa 80 000 qkm mit 900 000 Einwohnern und grenzte überall
an Großstaaten, wodurch es zu äußerster Vorsicht und Wachsamkeit
genötigt wurde.
Georg Wilhelm 1619—1640. [Gefährdung des Staates § 18.
im Dreißigjährigen Kriege.] Dem schwachen Nachfolger
Johann Sigismunds, Georg Wilhelm, fiel die schwierige Auf-
gäbe zu, die sehr zerstreut liegenden Besitzungen seines Staates
vor den furchtbaren Gefahren, die aus dem Dreißigjährigen
Kriege entsprangen, möglichst zu behüten und zu beschützen.
Der Kurfürst war dieser Aufgabe wenig gewachsen. Von seinen
Ministern, namentlich von dem katholischen Grafen Adam von
Schwakenberg, schlecht beraten unb von seinen selbstsüchtigen
Ständen, die ihn überdies als einen Anhänger der refor-
mierten Kirche haßten, meist im Stiche gelassen, schwankte er
zwischen den kämpfenden Großmächten hin und her und rettete
aus den Stürmen der Zeit nur gerade den Besitz seiner Landschaften.
Er hinterließ sie aber seinem Sohne in einem völlig zerrütteten
und verkommenen Zustande.
Die Einzelheiten des großen Krieges sind aus der deutschen
Geschichte bekannt: der Kurfürst, anfangs neutral, mußte sich
trotzdem gefallen lassen, daß bald die Dänen, bald Mansfeld,
Tilly oder Wallenstein die Marken verheerend durchzogen.
Dann wurde er von seinem Schwager Gustav Adolf gezwungen,
den Schweden Spandau einzuräumen und Hilfsgelder zu zahlen.
in Osterreich ein Ende; hier besteht er noch fort und widmet sich der Pflege
von Kranken und Armen. — Die Reformation fand bald auch in Livland,
Kurland und Efthland Eingang; Livland kam (1562) an Polen, Kur¬
land wurde ein weltliches Herzogtum unter polnischer Oberhoheit, und Efthland
ging an Schweden über.
Jae nicke, Deutsche und brandenburg.-preuß. Geschichte. II. 11. Aufl. Z