Vorrede zur ersten 2iuflage.
Vorliegender Leitfaden ist eigentlich die zweite Auflage eines von uns
vor sieben Jahren zunächst für unsere eigenen Schulen verfaßten „Auszugs
aus der Geschichte". Das Erscheinen der neuesten amtlichen Vorschriften
für den Geschichtsunterricht an den unteren Klassen der Gelehrten- und
Realschulen vom 30. Oktober 1890 veranlaßte uns zu einer Umarbeitung
unseres Büchleins, um es der Öffentlichkeit übergeben zu können. Wie
wir hoffen, entspricht es nunmehr den dort an einen Leitfaden gestellten
Anforderungen, da es sich in der Auswahl der Tatsachen und besonders
der Jahreszahlen genau an die vorgeschriebenen „Zeittafeln" anschließt.
Auch in der Schreibung der Namen glaubten wir uns streng an diese
halten zu müssen, was wir hier ausdrücklich bemerken.
Bei unserer Arbeit wurden wir von mehreren Herren Kollegen am
Gymnasium in Heilbronn in der zuvorkommendsten Weise unterstützt, ins-
besondere von Herrn Professor Theodor Knapp am Obergymnasium da-
selbst durch viele wertvolle Winke und Ratschläge wesentlich gefördert,
wofür wir auch hier unfern herzlichen Dank aussprechen.
Gewiß mit Recht bestrebt man sich gegenwärtig, an die Stelle der
ausführlicheren Lehrbücher kurze Leitfäden treten zu lassen, die sich schon
aus dem naheliegenden praktischen Gesichtspunkt empfehlen, daß dem Schüler
von einer Stunde zur andern eine kleinere Aufgabe gegeben werden kann,
die er auch durchzudenken und seinem Gedächtnis sicher einzuprägen vermag.
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, durch Ausscheidung vieler in andern
Lehrbüchern angeführter Namen und Begebenheiten den Stoff möglichst zu
vereinfachen, durch übersichtliche Darstellung (auch im Druck) die Einprägung
zu erleichtern und endlich durch Einfügung kurzer sittengeschichtlicher Bemer-
kungen das Verständnis der Geschichte zu fördern. Wenn vielleicht manchem
Lehrer unser Leitfaden doch gar zu kurz erscheinen will, so bemerken wir,
daß nicht nur nach unserer eigenen Erfahrung, sondern auch nach dem Ur-