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seines Pferdes in große Lebensgefahr. — Zwei Tage hierauf griff
Napoleon die Engländer bei Waterloo (südlich von Brüssel) an.
Mutig schlugen sie alle Angriffe zurück. Allmählich wurde die Kraft
erschöpft, und ihr General Wellington rief: „Ich wollte, es
wäre Nacht. oder die Preußen kämen!" Und Blücher kam
und griff die Franzosen im Rücken an. Sie wurden geschlagen
und stürzten sich unter dem Rufe: „Rette sich, wer kann!" in die
Flucht.
Friede. Zum zweitenmal ging es nach Frankreich, zum zweiten-
mal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs Haupt-
stadt; — zum zweitenmale wurde Friede geschlossen. Frank-
reich mußte hohe Kriegskosten zahlen, drei Jahre ein frem-
des Heer in feinen Festungen unterhalten, alle geraubten
Schätze und die preußischen Fahnen wieder herausgeben
und Gebiete am Rheine abtreten. - Napoleon wurde nach der
Insel St. Helena (westlich vom südlichen Afrika) verbannt, wo er
1821 starb.
Die Verhandlungen in Wien waren unterdessen zum Abschluß
gebracht. Preußen blieb zwar kleiner, als vor dem unglücklichen Kriege;
doch tauschte es für polnische Landesteile deutsche Gebiete
ein. Unter anderen erhielt es die Rheinprovinz, sowie die Pro-
vinzen Westsalen und Sachsen in ihrem jetzigen Umfange.
V. Die Friedensjahre von 1815—1840.
Verwaltung des Staates. Nach den glorreichen Freiheits¬
kriegen erfreute sich unser Vaterland eines vieljährigen Friedens. Zur
besseren Verwaltung teilte der König den preußischen Staat in Pro-
vinzen. Regierungsbezirke und Kreise ein. An die Spitze
einer Provinz stellte er einen Oberpräsideuten; dem Regierungs-
bezirke stand ein Regierungspräsident vor; jeder Kreis hatte
einen Land rat.
fandet und Perkehr. Die sechs östlichen Provinzen des preußischen
Staates lagen getrennt von den beiden westlichen, Rheinland un) West-
seilen. Zwischen ihnen befanden sich andere deutsche Gebiete. Sollten
Waren aus dein einen Teile znrn andern befördert iverden, dann mußten
sie verzollt, d. h. es muszten beim Ueberschreiten der Laudesgrenze Ab-
gaben entrichtet werden. Das erschwerte den Handel und verteuerte die
Waren. Der König gründete den Zollverein. Die Staaten, welche
diesem beitraten, ließen alle Güter zollfrei ein- und ausgehen. Hierdurch
hob sich Handel und Verkehr, und die Waren wurden billiger. Der Zoll-
verein legte bereits den Grnnd zur späteren Einigung
Deutschlands unter Preußens Führung. — Auch Straßen
wurden in dieser Zeit gebaut, uud das Postwesen erhielt manch? Ver-
Besserung. 1816 fuhr das erste Dampfschiff anf dem Rheine, und 1838
wurde Berlin mit Potsdam durch die erste Eisenbahn verbunden.
Sorge für die Schulen. Des Königs Wille war, daß alle
Kinder die nötigen Schulkenntnisse besitzen sollten; deshalb führte er