Klosterjahre. ^
„ au» einet Bau-rnfamili- vom Thüringerwalde. Als er sich
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auch die Erziehung, die Ln.her in Hau und
Schule zuteil wurde. Hart mußten die Eltern arbeiten, und hart faßten
i6re Kinder an. Gegen den Willen der Eltern gab es keinen Wider-
^ h/r nVrinaflc Unaefmrfam wurde von Vater wie Mutter m.t schwerer
ELa b"S _ »3 »Ii««« erging es ihm in der Schnle zn
Manöftld Keine Fröhlichkeit konnte hier aufkommen, der Stock regierte.
Lutber erinnerte sich später, daß er einmal an einem Morgen fünfzehn-
mal geschlagen worden sei, weil er Deklinationen und Konjugationen nicht
gewußt habe, die er vorher nicht gelernt hatte. Die Lehrer gingen im
Kwdern um wie „Henker mit Dieben" Dabei wurde wenig gelernt die
Lebrer wußten selbst nicht viel: Lesen, Schreiben, Rechnen, Religion und die
Aniänae des Latein. So war seine Kinderzeit keine gluckliche; dennoch war
Erzeugt, daß die Eltern herzlich gut mit ihm meinten"^ In semem
vierzehnten Jahre schickte ihn der Vater nach Magdeburg auf die Latem-
schule. Hier lernte er freilich viel, und er arbeitete wacker; aber der Vater
tonnte ihm kein Geld schicken, und er mußte rael Hunger leiden. Da
schickten ihn die Eltern nach Eisenach, weil sie dort Verwandte hatten
und hofften, et werde sich leichte! durchdringen. Auch hier zog er erst mit
atmen Schülern umher, sprach Gebete und sang fromme Lieber vor den
Tüten uud mitleidige Leute brachten ihnen milde Gaben dafür; man nann^
da«- sie fangen „den Brotreigen". Da aber kam eine gunfttge Wendung in
(ein Leben: eine angesehene Bürgersfran, Frau Ursula Cotta, freute sich
an seiner schönen Stimme und feiner frommen, andächtigen Art zu beten,
sie nahm ihn an ihren Tisch und später auch in ihr Haus. H'"„l°rnte
Luther zum ersten Male behagliches Familiengliick kennen, und fröhlich blühte er
auf Mit achtzehn Iahten aber mußte et Ftan Cotta verlassen. Sem Vater
hatte es durch Fleiß zu einem kleinen Vermögen gebracht! er konnte ihm
Geld schicken und wollte, daß sein Sohn ein großer Rechtsgelehrter wurde.
So ging Luther zur Universität Erfurt. Räch kurzer Zeit wurde et
Magister", und viele fprachen fchon von den großen Gaben des jungen
Gelehrten. Da - ohne feinen Vater zu fragen, ohne sich von seinen weinenden
Freunden aushalten zn lassen - ging et ras Augustiner kl öfter zu Cr-
furt und wurde Bettelmönch.
B. Klosterjahre. 1505-1517. Wie war er dazu gekommen? Die
weltliche Gelehrsamkeit hatte ihm wohl immer nicht rechte Freude gemacht,
uut aus Gehorsam gegen den Vater hatte er sich ihr gewidmet. Mehr und
mehr ober hatte sein frommes Herz sich Gott und der Bibel zugewandt. Da