Full text: Deutsche Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter (Teil 2)

gleichfalls zu einem besonderen Herzogtum unter dem 
Namen Lotharingien vereinigt. Lotharingien war unter 
Konrad I. an Frankreich übergegangen, und als Heinrich I. 
König wurde, weigerten ihm auch Baiern und Schwaben 
den Gehorsam. Heinrich aber brachte Baiern und Schwa¬ 
ben in kurzer Zeit zur Anerkennung seiner Oberhoheit 
und vereinigte Lotharingien aufs neue mit dem Reiche. 
Nachdem er auf diese Weise die Einheit des Reiches¬ 
befestigt hatte, sicherte er dasselbe nach aufsen hin 
durch siegreiche Kämpfe gegen die benachbarten Slavea 
sowie gegen die Mayaren oder Ungarn, welche sich 
an Stelle der Avaren der Donautiefebenen bemächtigt 
hatten und von hier aus verheerende Einfälle in das 
Gebiet der Deutschen unternahmen. Er besiegte die 
Ungarn im J. 933 in einer glorreichen Schlacht bei 
Merseburg und unterwarf mehrere slavische Völker¬ 
stämme jenseit der Elbe, unter anderen die PI a veil er 
an der Havel und die Daleminzier in der Gegend 
von Meifsen. Die Grenze sicherte er durch Errichtung 
fester Burgen, aus denen in der Folgezeit nicht wenige 
bedeutende Städte hervorgegangen sind, so insbesondere 
Goslar, Quedlinburg, Merseburg und Meifsen,_ 
und den drohenden Feinden eine wohlgeübte Kriegsmacht 
entgegenstellen zu können, begründete er auch ein treff¬ 
liches Reiterher. Nachdem Heinrich in solcher Weise 
zum Heil und Segen des Reiches siebenzehn Jahre- 
regiert hatte, empfahl er zu Erfurt in einer Versamm¬ 
lung der Grofsen seinen Sohn Otto zum Nachfolger und 
begab sich dann nach Memleben, wo er im Kreise 
der Seinigen starb; seine Leiche wurde seinem Wunsche 
gemäfs nach Quedlinburg gebracht und in der 
Petruskirche daselbst bestattet.
	        
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