Full text: Lehrbuch der Alten Geschichte

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§ 107. Das Augustische Zeitalter. 
Gewölbebau zur Verwendung kam, waren gewöhnlich von etruskischen Meistern 
ausgeführt worden. An sonstigen Schöpfungen sind hervorzuheben: der Große 
Cirkus, der Tempel des Jupiter (auf dem Kapitol) und der Tempel der 
Concordia (auf dem Forum). 
2. Die Vaukunst der mittleren Zeit. Seit der Einbürgerung griechi- 
scher Kunst stifteten einzelne Vornehme zu öffentlichem Dienste neue Tempel, 
große Markthallen oder Foren, fäulengetragene Gerichtshallen oderBasi- 
liken und prunkreichere Sitzungsgebäude oder Kurien. Auch Theater¬ 
find Amphitheater) entstanden in größerer Zahl und Ausdehnung. Daneben 
kamen bereits vornehme Familienhäuser, Landsitze und Grabmäler auf. 
Alle diese Arten von Bauunternehmungen wiederholten sich in der Zeit der 
Kaiser, von denen oftmals einer den anderen zu überbieten suchte. 
3. Die Wauthätigkeit der Auguffischen Zeit verwandelte das „back- 
steinerne Rom in eine Marmorstadt". Neben dem reinen Korinthischen Stil 
bildete sich eine Mischung jonischer 
und korinthischer Formen zum so- 
genannten Kompositenstil (vgl. 
Fig. 28) aus. Zudem verband sich 
der Säulenbau gelegentlich mit 
dem Gewölbe- und Kuppelbau. 
Unter den glanzvolleren Schö- 
pfnngen dieser Zeit ragten beson- 
ders hervor: das Pantheon des 
Agrippa, ein Rundbau mit flacher 
Kuppel und einer Säulenvorhalle 
(vgl. Fig. 29), zu Ehren der Juli- 
scheu Gottheiten errichtet, ferner 
das Theater des Marcellus 
und das obengenannte P!aufo- 
leum des Augustus. Über die 
örtliche Lage dieser und anderer 
Baudenkmäler vgl. den Stadtplan 
auf Seite 156. 
Der Mittelpunkt der Stadt blieb das Forum, das nach Maßgabe des ver- 
fügbaren Raumes mit den mannigfachsten Kunstbauten ausgestattet wurde (vgl. 
Abbildung und Verzeichnis S. 209). 
4. Der Machaugustischen Zeit gehören außer zahlreichen anderen Bauten 
an: das Mausoleum des Hadrian (jenseits der Mischen Brücke), ein 
massiger Bau, der nach vielen Umgestaltungen zur heutigen Engelsburg 
geworden ist, die kunstvollen Triumphbögen des Titus (vgl. § 109), des 
Septimins Severus und des Konstantin, ferner die öffentlichen Thermen, 
luxuriöse Badanstalten prachtliebender Kaiser, nnd das große Amphi- 
theater der Flavischen Kaiser, auch das Kolosseum geheißen (vgl. S. 217). 
Fig. 28. 
Römisches Kompositenkapital: 
a) Jonische Volute, b. Korinthischer Akanthuskelch.
	        
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