Karl der Große,
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er zum erstenmal im Sachsenland ein Maifeld zu Paderborn hielt, ließen
sich viele Sachsen taufen. Widnkind floh zu den Dänen; fränkische Gau-
grasen wurden eingesetzt, und das Land schien beruhigt.
Nach einigen Jahren wollte Karl den wendischen Stamm der Sorben
östlich der Saale für seine mannigfachen Räubereien züchtigen. Er schickte
ein fränkisches Heer durch sächsisches Land und ließ auch den Heerbann
der Sachsen aufbieten. Diese aber vernichteten das Frankenheer, zerstörten die
Stätten christlicher Verehrung und erschlugen oder vertrieben die Geistlichen.
Darauf kam Karl selbst ins Land und hielt bei Verden ein furchtbares
Strafgericht ab. Eine große Anzahl Sachsen — angeblich 4500 — ließ
er hinrichten. Aber diese grausame Strenge hatte einen neuen Aufstand
zur Folge; auf schnellem Rosse flog Widukind von Gehöft zu Gehöft und
rief feine Stammesbrüder zur Rache auf: das ganze Land erhob sich. Doch
in blutigen Schlachten, zuletzt an der Hase, brach Karl die Kraft der
Sachsen. Nachdem auch Widukind sich unterworfen und die Taufe emp-
fangen hatte, hörten die Kämpfe nach und nach auf. Karl legte feste
Burgen im Lande an und ließ es durch fränkische Gaugrafen regieren.
Das Land wurde in Bistümer geteilt; aus den Bischofssitzen er-
wuchsen auch hier Städte, wie Paderborn, Münster, Osnabrück, Bremen.
Auch die nordelbingischen Sachsen unterwarfen sich, nachdem ein
letzter Aufstand von den Franken gedämpft worden war; die Eider
wurde Reichsgrenze. An der Alftermündung und an der Stör wurden
Burgen angelegt, in deren Schutze Hamburg und Itzehoe entstanden. Da
von Zeit zu Zeit noch Aufstände ausbrachen, siedelte Karl Tausende von
Sachsen mit Weib und Kind in fränkischen Gebieten an (Sachsenhausen)
und verpflanzte Franken in die entvölkerten Gegenden. — Um sich gegen das
Vordringen der Deutschen zu schützen, legten die Dünen nördlich von der
Eider das Danewerk an.
Auf dem Maifelde zu Paderborn erschienen Gesandte eines mau-
rischen Statthalters in Nordspanien vor Karl und baten um Hilfe gegen
den Kalifen von Cord oba. Karl zog über die Pyrenäen und drang bis
zum Ebro vor. Da der Statthalter sich inzwischen mit dem Kalifen vertragen
hatte, so war Karls Anwesenheit nicht weiter nötig. Auf dem Rückwege
wurde Roland, der die Nachhut führte, in einem Felsental lRoneesvalles)
von den räuberischen Basken angegriffen und erschlagen. Sein Untergang
wurde in Sagen verherrlicht und jahrhundertelang besungen (Rolandslied).
(Uhland: Klein Roland; Roland Schildträger.) Das Land zwischen
Pyrenäen und Ebro wurde später als Spanische Mark dem Franken-
reiche einverleibt.
Die Rolandsäulen in manchen Städten Norddeutschlands (Bremen) sind
Bildsäulen eines Mannes mit Harnisch und Schwert; Zeichen städtischer Selb-
ständigkeit.