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Schmelzleisten und wirken wie Mühlsteine. Nach und nach nutzen sie sich ab und
werden durch neue ersetzt. Im Oberkiefer sitzen an Stelle der Schneidezähne
zwei nach oben gekrümmte Stoßzähne, die das elastische Elfenbein liefern.
Jeder wird nahezu 2 m lang und erreicht beim Männchen
ein Gewicht von über 50 KZ. Die Zähne können nur
durch gewaltige Muskeln in Bewegung gesetzt werden, und
ni diese bedürfen einer großen Ansatzfläche; daher die großen
Schädelknochen. Die Stoßzähne finden sicheren Halt in
den dicken Wandungen der Schädelknochen. Um ihr Ge-
Ende des Elefantenrüssels, nicht unnötig zu vermehren, sind diese reich an Hohl-
r.Fmgerfortiatz,n.Nasenhöhlen, räumen. Wegen der Kürze des Halses kann der Elefant
die Nahrung nicht mit dem Munde vom Erdboden aufnehmen. Deshalb sind
Oberlippe und Nase in einen über 2 m langen, peitschenartig beweglichen Greif¬
rüssel verlängert, der durch ringförmige Quermuskeln ausgestreckt und durch
strangförmige Längsmuskeln verkürzt werden kann.
Er ist unten mit einem kräftigen, sehr beweglichen
Fingerfortsatz ver¬
sehen, der ein feines
Tastgefühl besitzt. Der
Rüssel ist Geruchs- und
Greifwerkzeug zugleich.
Auch trinkt der Elefant
mit ihm, indem er ihn
mit Wasser füllt und sich
dieses in den Schlund
spritzt; ebenso besprengt
er sich mittels des Rüssels die Hunt. In den Urwäldern findet der Elefant reich¬
liche Kost, braucht also zum Aufspüren der Nahrung kein scharfes Gesicht. (Die
Augen sind nur klein; das Sehvermögen ist schwach.) Mit dem Rüssel reißt er
Grasbüschel aus der Erde und zarte Zweige von den Bäumen, um sich an den
Blättern zu laben. Stärkere Äste bricht er ab, indem er sie mit dem Rüssel er¬
faßt und über den Stoßzähnen einknickt.
Der afrikanische eiefant wird etwas größer als der indische; er hat längere und
breitere Ohren und raulenförinige Schmelzfallen auf den Backenzähnen. Von ihm wird
jetzt das meiste Elfenbein gewonnen.
Backenzahn des asiatischen
Elefanten.
Backenzahn des afrikanischen
Elefanten.
8. Paarzeher.
A. Nicht wiederkäuende Paarzeher.
Das Wildschwein.
(Länge bis 2 m; Höhe 95 cm.)
1. Das Süldschwein, ein Bewohner sumpfiger Dickichte. Die Wild¬
schweine bewohnen rudelweise sumpfige Walddickichte. Der kurze, breite Hals
läßt den Körper plump und ungelenk erscheinen. Erstaunlich schnell und behende
tragen die kurzen, starken Beine das Tier durch das Waldesdickicht, wobei sich die