fullscreen: Gott und Menschenleben, Natur und Jahreslauf (Theil 1, [Schülerband])

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116. 11. 
116. Abendlied. 
1. Ver Mond ist aufgegangen; die goldnen Sternlein prangen 
am Himmel hell und klarn Der Wald sieht schwarz und schweiget, 
und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderban 
2. Wie ist die Welt so stille und in der Dämm'rung Hülle so 
traulich und so hold, — als eine llle Kammer, wo ihr des Tages 
Jammer verschlafen und vergessen sollt! 
3. Seht ihr den Mond dort stehen? ßñ Er ist nur halb zu 
sehen, und ist doch rund und schön. So sind wohl manche Sachen, 
die wir getrost belachen, weil unfre Augen sie nicht sehn. 
4. Wir stolze Menschenkinder sind eitel arme Suünder, und 
wissen gar nicht viel. Wir spinnen Luftgespinnste ¶ und suchen viele 
Künste, und kommen weiter von dem Ziel. 
5. Gott, laß dein Heil uns schauen, auf nichts Vergänglich's 
trauen, nicht Eitelkeit uns freu'n! Laß uns einfältig werden, und 
vor dir hier auf Erden wie Kinder fromm und fröhlich sein! 
6. Wollst endlich sonder Grämen aus dieser Welt uns nehmen 
durch einen sanften Tod; und wenn du uns genommen, laß uns 
in Himmel kommen, du, unser Herr und unser Gott! 
7. So legt euch denn, ihr Brüder, in Golles Namen nieder; 
kalt ist der Abendhauch. Verschon; uns, Gott, mit Strafen, und laß 
uns ruhig schlafen und unsern kranken Rachbar auch! 
1127. Am Abend. 
1. Der muntre Tag ist wieder still, und Alles sehlafen gehen 
will. das Wild auf weichen Moose Haum gel auf den 
grimen Baum,. der Menseh in Seine - Kammer, 2u u 
aus von Mul und Jammer. 
2. Voch trit er aus der Hutte Thur euvor noch in die Nacht 
herfürʒ vieli eliristlich erst beroiten muß mit Liebesdanb und 
Liebesgrub mub benen, uwie die Semn- blinken, und noen den 
Odem Gottes trinhen. 
VDu, der von oben Wache hẽlt, du milder Vater aller Welt, 
vernimm mein stammelndes Go Nernen gelit 
wollst mioh von deinen Sonnenlreien im eα Beten unterwasen! 
4. Ieh war den Zog in deiner Hut, benitetest mielh, Vater 
gut, duroh deine milde Guiner 4554 seinem 
Neid, denn was den Leibe— mag befallen, das ist das Llein 
Leid von allen. 
5. O gende von dem Stralilensesiein den liebsten Engel eu mir 
ein hiedensboten unters Dach als 33 Sehlaf 
gmaen, daß alle Sinne und Gedanben vbier an q Him- 
mel ronhen! 
Dann geht der Tag s0 frohlieh fort, dann iet die N ae 
ein vueαοÚ dann ist der Morgen Engelgrub, daß alles Bose
	        
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