Full text: Erzählungen aus der Weltgeschichte

Die Phönicier. 
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am Eingange der großartigen Tempel und Paläste aufgerichtet. Be- 
wundernswert waren die Wasserbauten der Ägypter, besonders der 
See Möris. Ein durch Dämme abgesperrtes Thalbecken füllte sich 
bei der Nilüberschweimnung mit Wasser, das während der Trockenheit 
durch Kanäle dem Lande wieder zugeführt wurde. Am Ufer des Sees 
lag das Labyrinth, der große Reichspalast. Es soll 12 Höfe und 
3000 Zimmer, 1500 über und 1500 unter der Erde, umfaßt haben. 
Fast alle Bauwerke der Ägypter sind mit Hieroglyphen, der den 
Ägyptern eigenen Bilderschrift, bedeckt; dieselbe besteht aus Abbildungen, 
welche entweder den abgebildeten Gegenstand selbst bedeuten, oder eine 
Eigenschaft desselben,.oder den Buchstaben, mit welchem der Name des 
Gegenstandes beginnt. 
„ e. Geschichte. Schon 3000 Jahre vor Christi Geburt bestand in 
Ägypten ein mächtiges Reich mit der Hauptstadt Memphis. Ums 
Jahr 2000 eroberten die Hyksos, ein kriegerisches Hirtenvolk aus Asien, 
Ägypten und beherrschten es 300 Jahre. Sie wurden von Theben aus 
wieder vertrieben; deshalb machte mau diese Stadt zur Hauptstadt und 
schmückte sie mit herrlichen Bauwerken. Die Könige Thebens drangen 
sogar erobernd nach Süden und nach Norden, bis über den Euphrat 
vor. Aber auch ihre Macht sank wieder, und Ägypten geriet unter die 
Herrschaft der Äthiopier. Kaum hatte es diese Fremdherrschaft wieder 
abgeschüttelt, }o wurde es von den Assyrern unterworfen, bis Psammetich 
mit Hülfe kleinasiatischer Söldner das Land wieder frei und sich zum 
Könige von Ägypten machte. Er begünstigte fremde Bildung und Kriegs- 
weise und öffnete den Fremden die ägyptischen Häfen. Sein Sohn 
Necho folgte dem Vorbilde seines Vaters; er baute eine Kriegsflotte 
und versuchte, aber vergeblich, das Rote Meer mit dem Mittelmeere zu 
verbinden; aus seine Veranlassung sollen phönicische Schiffe vom Roten 
Meere aus Afrika umfahren haben. Ägypten wurde 525 eine persische 
Provinz. (Vergl. S. 7!) 
3) Die Phönicier. 
a. Land. Die Phönicier wohnten nördlich von Kanaan, auf 
dem jchmalen Küstensaume zwischen dem Libanon und dem Meere. 
Lage und Beschaffenheit des Landes lockte das Volk auf die See. Die 
buchtenreiche Steilküste gestattete die Anlage von Häsen wie Tyrus und 
Sidon. Der Libanon gab ihnen Kupfer, Eisen und Schiffsbauholz; 
das Mittelländische Meer mit seinen vielen Inseln bot ihnen ein günstiges 
Fahrwasser. 
b. Kolonieen, Handel ittib Gewerbe. Die Phönicier galten als die 
besten Seeleute des Altertums und waren im Schiffsbau unübertroffen.
	        
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