Full text: Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten

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lüürttembergiscbe Geschichte. 
j Württemberg in alter Zeit. 
Zur Zeit Christi war unser Land sast noch ganz mit 
Wald bedeckt. Bären, Wölfe, Auerochsen, Eber n. s. w. 
hausten in demselben. Die ersten Bewohner des Landes 
lebten anfangs in den Höhlen der Alb. Später setzte man 
die Wohnstätten ans Pfahlunterbauten, um sie dadurch dem 
Feind unzugänglich zu machen. Solche Pfahlbauten stau- 
den im Federsee und im Überlinger See. Die Pfahlbauten- 
bewohuer höhlten Bäume durch Feuer zu Nachen aus, 
strickten aus Flachs Fischeruetze, woben Kleider und bereiteten 
aus Ton Gesässe (2000 b. Christo, zur Zeit Abrahams). 
Bald wurden diese Pfahlbautenbewohner von den 
stärkeren Kelten verdrängt (1000 Jahre v. Chr.). Diese 
opferten ihren Göttern auf den Bergen (z. B. dem HoHentwiel) 
Rosse, Ochsen, Schafe, ja auch Menschen. Sie hatten hohle 
Münzen, sog. Regenbogenschüsselchen. Am bekanntesten sind 
sie durch ihre Fürstengräber, über welche sie große Grab- 
Hügel auswarfen. Den Toten wurden Waffen, Gefäße 
und allerlei Schmuck ins Grab gelegt. Nicht selten mußte 
die Fürstin ihrem Gemahl freiwillig in den Tod folgen; 
sie tötete sich selbst und wurde dann verbrannt. Ihre Asche 
stellte man zu den Füßen der Leiche des Fürsten. Gewöhn- 
lich wurden auch die Lieblingsrosse desselben getötet und 
verbrannt. Gefangene Feinde schlug man mit Keulen tot 
und warf sie abseits in eine Grube. Bis die Grabhügel 
aufgeworfen waren, hielt man wochenlang großartige 
Schmausereien ab. 
Zur Zeit Christi waren bereits die Sneven oder 
Schwaben (— Schweisende) ins Land gedrungen. Sie galten 
für das größte und kriegslustigste Volk der Germauen. Es 
waren kräftige Leute mit blondgelbem Haar und blauen, 
trotzigen Augen. Als Waffen führten sie Schild, Schwert 
und Spieß. Cäsar jagte sie samt ihrem Herzog Ariovist 
über den Rhein zurück, als sie in Gallien einen kriegerischen
	        
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