54 AN EASY GERMAN READER 
©83 war ber Lehnfeffel des alten Herrn, worin er geftorben 
mar, und den man immer al ein Heiligtum im Haufe 
gehalten Hatte, Der Seffel wurde Hinausgetragen, und 
mechanijcdh folgte ihm die ganze Familie, al3 Fönnte fie ihn 
nicht Laffen, Auch der Hund war mitgelaufen. 
Der Sefjel wurde auf den Tifch geftellt. „Nummer 120, 
ein Sehnftuhl!“ rief der Auktionator. Eine lange Baufe 
folgte, weil fich alle Augen nach der unglüclicdhen Familie 
gewandt Hatten, Endlich bot jemand vier Mark, „Aljo 
vier Mark zum erften !“ rief der Auktionator, — in diefem 
Augenblie riß fich der Hund von den Knaben Los, um mit 
freudigem Gebell vor das Haus zu {pringen, und durd) das 
offene Fenfter rief eine Laute Baßftimme: „VBierzig Mark 
zum erften!“ Einen Augenblick darauf trat faft atemlos 
ein Mann mit [onnverbranntem SGeficht und in Schiffer 
tracht ins Zimmer und fehrie mit Donnerftimme: „VBier- 
Hundert Mark zum andern, und viertaufend Mark zum 
britten und legten Mal!“ Dabei {Hlug er mit jeinem Stoc 
auf dem Tijch, daß die Papiere des Auktionators umbher- 
Hogen und alle erfchrafen. — „D Gott, unfjer Janfen !“ rief 
Germann und fuchte durch die Menge zu dringen, die um 
Sanjen hHerumftand. Diefer aber fuhr mit lauter Stimme 
fort: „Sa, ih bin’s, und unfer Schiff liegt voll Waren 
und Goldbarren im Hafen. Gcht jeßt alle nad Haufe, ihr 
Leute, bie Auktion ift aus! Aber morgen kommt aufs Rat: 
Haus, da foll alles Jamt Interefjen bezahlt werden. Denn 
ihr müßt wiffen: unfjer alter Gott Icht noch, und die Firma 
Sruit van Steen fteht noch!“ 
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