17. Der Ätna.
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die Ewigkeit gegründet, steht der Ban da, welcher mit den übrigen schönen
Trümmern bezeugt, wie einst griechisches Leben an dieser Küste blühte. Die
wenigsten Fremden dringen von hier aus weiter nach dem Süden vor. Wer
Pästum gesehen hat, kehrt in der Regel wieder nach Neapel zurück.
Nach Gregorovius u. a.
17. Der Ätna.
Der Ätna, welcher gleich dem Vesuv zu den Centralvulkanen gehört,
bildet eine vereinzelt liegende Bergmasse, welche im Norden, Westen und Süden
durch Flußläufe abgegrenzt wird. Er hat im Verhältnis zu seiner Höhe
(3300 m) eine außerordentlich breite Basis, die 148 km im Umfange betrügt,
und stellt eine schwach gewölbte Fläche dar, welcher ein Buckel ausgesetzt ist. Vom
Vesuv unterscheidet sich der Ätna durch die große Anzahl seiner Krater; denn
die kegelförmige Bergmasfe ist mit 60 größeren und 6—700 kleineren Kratern
besetzt, unter welchen der Hauptaufsatz des Berges sich ausuimmt wie ein
Vater unter seinen Söhnen. Den Abhang des Ätna pslegt man in drei
Regionen zu teilen, die schon aus ziemlich großer Entfernuug sich durch ihre
ungleiche Färbung unterscheiden. Die unterste Region mit ihrem ans Asche
und verwitterter Lava bestehenden Boden ist höchst fruchtbar und zeigt Ge-
treidefelder und Weinpflanzungen, sowie üppige Bestände von allerlei Süd-
srüchten. Die darauf solgende Waldregion (Nemorosa) enthält Steiueicheu,
Buchen und allerlei Gebüfche und hat nach obenhin selbst Fichten, Tannen
und Birken aufzuweisen. Die dritte Regiou, die Schueeregion, welche stellen-
weise uoch niedrige Kraut- uud Strauchgewächse zeigt, nimmt den obersten
Teil des Berges ein, doch fehlt wegen der inneren Wärme des Bodens in
der Nähe des Gipfels der Schneemantel. Während der Frühlingsmonate bildet
das dunkle Grün des Waldgürtels einen äußerst malerischen Gegensatz zu dem
blendenden Weiß der Schueeregiou,
Nach allen Seiten hin bemerkt man an den Hängen des Vulkans seine
Lavaergüsse, die teils bis in die ihn begrenzenden Flußthäler hinabgehen,
teils selbst das Meer erreichen. So durchbricht die von Messina am Meere
nach Catania führende Bahn mehrmals fchwarze Wälle von erstarrter alter
Lava. Catania selbst ist im Jahre 700 v. Chr. auf einer alten Lavaschicht
erbaut und dann durch spätere Lavaschichten mehrfach überdeckt worden, fodaß
man heute iu die Tiefe hinabsteigen muß, wenn man die Tempel- und Theater-
räume jener alten Zeit zu sehen begehrt. Wo hier die Lava ins Meer ge-
flössen ist, hat sie hohe Schutzdämme gegen die Brandung, sowie natürliche