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gebieten, das Nilpferd und das Nashorn an und in den großen Flüssen 
und Seen aufsuchen. 
In Südwestafrika schreckt nur selten, dagegen in Ostafrika ziem¬ 
lich häufig das nächtliche Gebrüll des Löwen die ganze Tierwelt auf. 
Panther und Leopard hüten sich, ihm in den Weg zu kommen, Hyäne 
und Schakal dagegen folgen seinen Spuren, um sich von den Brosamen 
zu sättigen, die von des Königs Tische abfallen. In den Wäldern 
treiben Affen aller Art ihr Wesen und zeigen dem Zuschauer im Klettern, 
Springen und Schwingen Künste, über die der gewandteste Turner 
Deutschlands seine Freude haben würde. 
Die Wälder find belebt von schönfarbigen Drosseln und Finken, 
von bunten Papageien, von Honigsaugern, welche mit ihren langen und 
dünnen Schnäbeln aus dem Grunde der Blüten die Nahrung holen, 
und von Webervögeln, welche bei dem Baue ihrer Nester eine große 
Geschicklichkeit entwickeln. An den Küsten stehen lange Reihen Flamingos, 
neben ihnen trocknen weitkröpfige Pelikane an der Sonne ihr Gefieder 
oder glätten dasselbe mit dem Schnabel. Zu ihnen gesellen sich graue 
oder silberfarbige Reiher, welche auf langen Beinen mitten im Wasser 
stehen und auf Beute lauern, und Enten und Hühner sind in der Küche 
des europäischen Kaufmannes oder Kolonisten sehr willkommen. In Süd¬ 
westafrika, sowie in unserer ostafrikanischen Kolonie hat man angefangen, 
den Strauß zu zähmen, und züchtet ihn um seiner wertvollen Federn willen. 
Auch an gefährlichen Tieren ist Afrika reich. Auf den Sand¬ 
bänken der großen Gewässer sonnen die Krokodile ihre Riesenleiber 
und lassen sich von den Staren die Weichtiere ablesen, welche sich 
auf ihren Rücken festgesetzt haben. Die barfüßigen Neger werden 
oft auf einsamen Waldwegen von der Puffotter oder der Brillen¬ 
schlange gebissen. Unter den niederen Tieren werden besonders die 
Termiten gefürchtet, welche oft ganze Dörfer zerstören, von den Euro¬ 
päern die Moskitos, welche keinem Menschen den Schlaf gönnen, und 
von Negern und Europäern die Tsetsefliege, welche unter den Pferden 
und Rindern schreckliche Verheerungen anrichtet. 
7. Die Eingebornen gehören verschiedenen Stämmen des weit ver¬ 
zweigten Negervolkes an. Einige ziehen als Nomaden von Weideplatz 
zu Weideplatz, andere bleiben als Ackerbauer auf der Scholle, die schon 
Vater und Großvater bearbeitet haben. 
Fast alle haben einen großen, schlanken, dabei aber kräftigen Körper, 
kaffeebraune oder fast schwarze Haut, platte, breitgedrückte Nasen, wulstige 
Lippen und schwarzes wolliges Haar. Am häßlichsten sind die Hotten¬ 
totten im Namalande. Sie sind nur mittelgroß und schmutzig gelb.
	        
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