Die Askanier. Albrecht der Bär. Otto I. '
HerzSLsgewalt und die Würde eines ErMnmerers des deutschen
Reiches verlieh. — Keineswegs war es Albrecht jedoch genug,
dies Land unterjocht zu haben, — er wollte in demselben auch
Wohlstand, christliche Sitte und deutsches Wesen begründen.
Die Ritter erhielten große Grundstücke und bezogen die ver-
lassenen Burgen, die Krieger erhielten kleinere Grundstücke, und
die wendischen Adeligen wurden mit Schonung behandelt. Damit
es aber an fleißigen und geschickten Händen zur Bearbeitung
des Landes nicht fehle, wurden Kolonisten aus H oUU n d,
Seeland und Friesland. wo gerade eine große Ueber-
schwemmung viel Roth und Elend verursacht hatte, berufen.
Rüstig wurde überall gearbeitet, Dämme aufgeworfen, sumpfige
Gegenden ausgetrocknet und Gärten und Felder angelegt, des-
gleichen auch viele Dörfer, Flecken und Städte gegründet, wie
B.er ltn. Rheinsb er q, Spandau, Bernau^, PritzwaH.
Um aber die Herzen der Wenden zu gewinnen, wurden Itenulbe
behandelt, und um ihnen ihre Eigenthümlichkeit zu nehmen, wurde
das Christenthum und die deutsche Sprache unter ihnen eingeführt.
Nach und nach verschwanden die Götzentempel, und an ihrer Stelle
erhoben sich christliche Kirchen. So nahmen die Segnungen im
Lande immer mehr zu, und erfreut hierüber konnte Albrecht auf
sein Thun blicken. Das bewog ihn, zur heiligsten Stätte nach
Jerusalem zu wallfahrten und dort dem Allmächtigen seinen
inFrunfttpif"Dank für feinen bisherigen Beistand auszusprechen.
Daselbst lernte er auch die Johanniterritter und'Tempel-
Herrn kennen, zwei Orden, deren Aufgabe es war, die Feinde
des Christenthums zu bekämpfen. Viele dieser Ritter zogen mit
ihm in sein Land zurück, ließen sich hier nieder, legten Städte
an, wie Templin, und bekämpften weiter die noch übrigen.
V* heidnischen^Weni)en. Auf diese Weise ward Albrecht der Be-»
gründer eines neuen Staates im Norden Deutschlands, und!
zufrieden mit Allem, was er unter dem Beistande Gottes aus-/
gerichtet, konnte er 1170 seine mühvolle Laufbahn beschließen.
Was Albrecht der Bär für die Mark begonnen, setzten seine
Nachfolger rühmlichst fort.
Otto LJ&atte viel Kämpfe mit Dänemarks.besonders wegen
Pommerns., zu bestehen, und um Stes Land dem deutschen
Reiche nicht' entreißen zu lassen, belehnte ihn Kais.e,r. .Fr i edrich Lllft-fa
hiermit Das Recht der Lehnsherrschaft aber bestand darin, daß
der Besitzer des Landes nichts von demselben ohne Bewilligung
des Lehnsherrn verkaufen oder verpfänden durfte und es Letzterem
nach dem Aussterben der Familie des Besitzers wieder erb- und