Full text: Von den alten Deutschen bis zum Jahre 1648 (Teil 1)

24 Das Land. 
der Eruption werden diese eingeschmolzen oder die inneren Kräfte bahnen sich neue 
kanalartige Wege zu den Abhängen des Vulkans, wodurch Nebenkrater entstehen. 
Die Größe des Kraters steht in keiner nachweisbaren Beziehung zur Höhe des Vulkans, 
je bedeutender indes letztere, um so seltener sind (im allgemeinen) die Eruptionen. Der 
Vulkankegel ist ein Produkt der bei den einzelnen Ausbrüchen übereinander abfließenden 
Lavamassen; bei unterseeischen Eruptionen entstehen auf diese Weise bisweilen vulkanische 
Inseln. Die letzten Zeichen früherer vulkanischer Thätigkeit sind heiße Wasserquellen 
und Gasausströmungen (Solfataren, Mofetten). 
Nicht mit den eigentlichen Vulkanen zu verwechseln sind die Schlammvulkane, 
kleine, kegelförmige Hügel von zähflüssigem, thonigem Schlamme, mit Gipfelkrater, aus 
dem Kohlenwafferstoffgas und bisweilen schlammige Erde abfließt. Selten kommt es zu 
heftigen, von Bodenerschütterungen und dumpsem Donner begleiteten Eruptionen, wobei 
Dampf, Schlamm und Steine emporgetrieben werden. Nach starken Regen sind die 
Kegel häusig ganz aufgelöst und es entsteht ein bodenloser Schlammpfuhl. Die be- 
Fig. 16. 
Der Chimborazo von Chuquipoyo aus gesehen. 
kanntesten Schlammvulkane sind diejenigen bei Turbako in Südamerika und die Makaluba 
bei Girgenti in Sizilien. 
Das Flachland nimmt den größten Teil der festen Erdoberfläche ein, doch 
ist es meist von wellenförmigen Hügeln und Landrücken durchzogen, bisweilen 
erscheint es, den Übergang zur eigentlichen Hochebene bildend, als Platte von 
mäßiger Erhebung über dem Meeresspiegel, die häufig kleinere Landseen in be¬ 
trächtlicher Anzahl enthält. 
Weit ausgedehnte Flachländer erscheinen nicht selten einförmig von gesellig lebenden 
Pflanzen bedeckt, so die Heiden in Europa, die Prärieen und Savannen im nörd¬ 
lichen, die Pampas im südlichen Amerika. Die Llanos Südamerikas sind im Norden 
(im Flußgebiete des Orinoko) baumlos und zur Regenzeit mit dichtem Graswuchs be¬ 
deckt, südlich (im Flußgebiete des Amazonenstromes) gehen sie auf einer Fläche von 
über 100 000 Q.-Meilen in undurchdringlichen Urwald über.
	        
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