Full text: Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule

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Als er nun einmal zu Aachen in der Hofschule Schulprüfung 
hielt, ließ er die geschickten Schüler zu seiner Rechten, die ungeschickten 
aber zu seiner Linken stellen. Da zeigte es sich, daß die Unwissenden 
meistens Kinder von reichen Leuten waren. Lächelnd wandte sich Karl 
zuerst zu den tüchtigen, aber ärmeren Knaben: „Ich danke Euch, 
meine Söhne! Fahret fort in Euerem Fleiße, und ich werde Euch 
später Bistümer und prachtvolle Klöster geben!" — Dann aber sprach 
der Kaiser drohend zu den vornehmen, aber trägen Kindern: „Ihr 
Söhne von Fürsten, Ihr Zarten und Niedlichen! Ich mache mir 
nichts aus Euerem Adel und Euerer Schönheit. Beim König des 
Himmels! Ich werde Euch strafen, wie Ihr es verdient, wenn Ihr 
nicht Eure Faulheit durch Fleiß wieder gut macht." — Wie fröhlich 
sahen die Fleißigen drein! Die Trägen aber blickten schamrot zu 
Boden und weinten. Und als die Kinder nachhause kamen, wurde 
gar viel erzählt, wer vom Kaiser gelobt und wer getadelt wurde. 
B. Betrachtung des Bildes. Womit ist Kaiser Karl be¬ 
waffnet? bekleidet? Worin weicht seine Kleidung ab von der jetzigen? 
2. A. Erklärung, a) Die Gründung von Schulen. 
In welches Land wanderten die Franken zur Zeit der Völker¬ 
wanderung? Zu welchem Reiche gehörte Frankreich vorher? Welche 
zwei Völker lebten nun in Frankreich beisammen? Welcher Unterschied 
bestand zwischen Franken und Römern in der Bildung? Welchem 
Volke werden also anfangs die Richter und die Geistlichen angehört 
haben, weil die Franken zu unwissend waren? Für wen war dies 
eine Schande? Und wer schämte sich mit den Franken? 
Darum wollte Karl seine Franken zu Geistlichen und Richtern 
tauglich machen. Was hätten die Franken wenigstens lernen müssen? 
Warum hatten aber die meisten gar keine Gelegenheit, etwas zu 
lernen? 
Was gründete nun Karl im ganzen Reiche? Wo waren diese 
Schulen? Wer waren die Lehrer? Welcher Stand konnte also damals 
lesen und schreiben? Wie wurden die Bücher hergestellt? Was wollten 
die Schüler später werden? Warum wurden diese Klosterschulen nur 
von Knaben besucht? Wie überzeugte sich Kaiser Karl vom Fleiße 
der Schüler? 
b) Die Schulprüfung. 
Welchen Namen hatte jene Schule, in welche Karl seine 
eigenen Söhne schickte? Der Palast, in dem der Kaiser mir 
seiner Familie und seinen Dienern wohnte, hieß der Hof. Warum
	        
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