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Deutschland. 
reise vom Reichstage zu Worms nach Wittenberg begriffen war und 
von Eisenach aus seine Verwandten in Möhra (einem Dorfe, wo¬ 
her Luthers Vater war) besucht hatte, und von da aus über Alten¬ 
stein in die Straße nach Waltershausen reisen wollte, auf Veran¬ 
staltung des Kurfürsten von Sachsen, Friedrich des Weisen, von 
zwei verkleideten Edelleuten und nebst 3 Knechten überfallen, und 
nachdem man ihm die Mönchskutte aus - und ein Reiterkleid ange¬ 
zogen hatte, in der Nacht heimlich auf die Wartburg gebracht wur¬ 
de, wo er eine Zeitlang in Ritterkleidung, vor allen öffentlichen nnd 
heimlichen Nachstellungen gesichert, im Verborgenen lebte; denn 
kaum dort angelangt, erfolgte auch die Nachricht, daß ec und seine 
Anhänger vom Kaiser Karl V. in die Neichsacht erklärt worden seyn. 
Wöhlsdorf, kleines Dorf in dem Meiningischen Fürsten¬ 
thum Saalfeld, unweit der von Rudolstadt nach Saalfeld füh¬ 
renden Ehauffee, ist merkwürdig wegen des daselbst errichteten 
Denkmales von Gußeisen des tapfern Prinzen Ludwig von 
Preußen, der hier, beim Ausbruche des Krieges zwischen Frank¬ 
reich und Preußen, am 10. October 1806 kämpfend siel. Es ist 
von der Schwester des Prinzen, der Fürstin Louise von Radzivil 
1823 errichtet worden, 255 Etr. schwer, 26 F. hoch, zu Berlin 
gegossen und enthüllt die einfache Inschrift: „Hier siel kämpfend 
für sein Vaterland Prinz Ludwig von Preußen." Um dasselbe 
steht ein Halbkreis von hohen Pappeln. Dieser Prinz war ein 
Sohn des Prinzen August Ferdinand (Bruders des großen Königs 
Friedrichs II.) und 1772 geboren. Bei dem Kriege 1806 kom- 
mandirte ec die Avantgarde und stand bei Saalfeld, um das 
Saalufer zu decken. Ueberzeugt, daß die Franzosen ihn angrei¬ 
fen würden, griff er selbst sie an, die weit stärker als er waren. 
Bei dem unglücklichen Ausgange dieses Gefechtes für die Preußen 
hätte er sich noch retten können; allein er blieb so lange im Hand¬ 
gemenge, bis er zuletzt ganz allein in einem nahe bei Wöhlsdorf 
befindlichen Hohlwege, an welchem das Denkmal steht, von feind¬ 
lichen Husaren umzingelt wurde, nachdem ec sich schon einmal 
durch die Feinde durchgehauen hatte. Ec würde sich vielleicht noch 
einmal durchgehauen haben, wenn der Stern auf der Brust und 
sein schönes Englisches Pferd nicht die Aufmerksamkeit der Feinde 
zu sehr auf sich gezogen hätten und der Hohlweg nicht zu tief 
gewesen wäre, um über den hohen Rand zur Teite wegsetzen zu 
können. Die Feinde suchten ihn zu schonen und boten ihm Par¬ 
don an, den er aber nicht annahm, worauf er einen Stich in 
die linke Brust erhielt, während zugleich eine Pistolenkugel ihn 
rückwärts vom Pferde stürzte. 
Weimar, die Haupt- und Residenzstadt des Großherzog¬ 
thums gl. N., an der Ilm, in einem Thale gelegen, zwischen 
dem £ Stunde entfernten 1450 F. hohen Ettersberge im N. 
und geringen Höhen im S., von denen das Lustschloß Belvedere
	        
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