123. Das Schlachtefest.
Hans. Paul, morgen mulst du bei
uns sein; ich lade dich zum
Peste ein.
Paul. Ein Pest bei euch? Mas ist
denn los?
Hans. Mir schlachten ein Schwein, gar fett und grols.
Paul. Ei, Hans, da komm ieh, kannst mir's glauben, wenn
meine Eltern es erlauben.
Am Morgen ist der FPleischer gekommen und hat das
Schwein bald vorgenommen. Es ward gestochen. Da quiekt
es sehr und hatte bald kein Leben mehr. Dann ward es
zerhauen und rein gemacht, das Pleisch in Mulden und
Tonnen gebracht. Viel Schinken gab es und viele Würste
und von den Borsten Besen und Bürste. Die LKinder
schmausten aufs allerbest' und dachten noch lange ans
Sehlachtefest. Lauseh.
124. Vor Weihnachten.
1. Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit
seinen Gaben. Trommel, Pfeifen und Gewehr, Fahn' und
Säbel und noch mehr, ja, ein ganzes Kriegesheer, möcht'
ich gerne haben.
2. Bring' uns, lieber Weihnachtsmann, bring', ach morgen
bringe Musketier und Grenadier, Zottelbär und Panthertier,
Roß und Esel, Schaf und Stier, lauter schöne Dinge!
3. Doch du weißt ja unsern Wunsch, kennst ja unsre
Herzen. Kinder, Vater und Mama, auch sogar der Groß—
papa, alle, alle sind wir da, warten dein mit Schmerzen.
Hosfmann v. JA.
125. Die Weihnachtsgeschichte.
I. Die Geburt des Heilandes.
1. Vor neunzehnhundert Jahren — das ist schon lange, lange
her — gab es ein großes, großes Reich, fast so groß wie die
ganze Welt. Der Kaiser des Reiches hieß Augustus. Er wußte
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