Full text: Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht (Bd. 2b)

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gangenheit herauftagt in die Gegenwart, das können wir anschauen, 
beachten, bettachten, lieb gewinnen; das hilft uns neue Vorstellungen 
erzeugen. Freilich, man verlangt allenthalben: der Geschichtsunterricht 
muß aus der Heimat schöpfen, muß da anknüpfen, muß da Ergänzungen, 
Erläuterungen, Beleuchtungen suchen. Dabei wächst aber nichts Ein¬ 
heitliches heraus; das bleibt Stückwerk. Die Heimat und ihre Vergangen¬ 
heit müssen uns schon so viel wert sein, daß wir sie selbständig erfassen. 
Dadurch soll der Gesichtskreis verengt, Spießbürgertum gepflegt werden? 
Ja ist denn unsere Heimat nicht ein Glied des Großen, Ganzen; wir 
müssen uns schon einbilden, es mangelt dem Ganzen etwas, wenn ge¬ 
rade unser Glied fehlt. — Wo der Heimatgeschichtsunterricht auf eigenen 
Füßen steht, da kann er eine breite Unterlage, eine feste Mauer gründen, 
worauf die Vaterlandsgeschichte ein geräumig' Bauwerk stellt. 
Mit Absicht, lieber Leser, hat der Verfasser seine persönliche Ent¬ 
wickelung breit dargestellt; er will zeigen, daß er allerlei Wege gegangen 
ist, vieles versucht hat, bis er die Befriedigung nicht bloß in sich, ja viel¬ 
mehr, bis er den Erfolg bei seinen Schülern gesehen hat. Sollen alle 
lange suchen? Gewiß, der Weg zum Erfolg geht über Stock und Stein; 
aber es ist doch gut, wenn viele Hindernisse aus dem Weg geräumt 
werden können. 
2. Du sollst dann mit mir durch eine Jahresarbeit hindurchgehen. 
Sie ist kürzer zusammengefaßt, wo die Verhältnisse es erlauben, aber 
auch ausführlicher geschildert, wo die Schwierigkeit des Stoffes wächst. 
In diese erste Jahresreihe mischen sich aber Ergänzungen, Bemerkungen, 
die sich bei der Wiederholung zwei Jahre später ergeben haben. Das 
erschwert Dir wohl manchmal den klaren Durchblick, zeigt aber auch, 
wie sich der Verfasser emporzuringen sucht; denn das ist vielleicht das 
beste an ihm, daß er kein Meister sein will. Gerade in der Heimatgeschichte, 
wo der Stoff nicht fertig daliegen kann, öffnen sich dem forschenden 
Lehrer immer wieder neue Quellen, und findet er keine neuen Quellen, 
so wird er über vieles klarer. Es mag selten wo anders so sein als in der 
Heimatgeschichte, daß die Klarheit des Unterrichts so außerordentlich 
bedingt ist, durch die klare Stoffdurch- und -Übersicht. 
Auf die erste Jahresreihe folgt eine zweite mit anderen Stoffen. 
Sie ist weniger eingehend niedergeschrieben; vielleicht kann in der Zu¬ 
kunft manches erweitert werden. 
Der Verfasser bittet Dich um Entschuldigung; es ist die Geschichte 
eines engen Kreises, die er Dir bietet, wie kann die Dich interessieren?
	        
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