Full text: Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen

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gegen die Feinde des Herrn Christus kehret die Schwerter! 
Als Sieger werdet ihr heimkehren oder die Märtyrerkrone 
erlangen". Und alles Volk rief: „Gott will es, Gott will 
es!" Wer an dem Heerzuge teilnehmen wollte, heftete 
sich ein rotes Kreuz auf die Schulter. Davon wurden die 
Mitziehenden Kreuzfahrer und die Kriege Kreuzzüge 
genannt. Im Herbste des nächsten Jahres setzte sich ein 
gewaltiges Heer von Kreuzfahrern in Bewegung: eine halbe 
Million Menschen, darunter viele Fürsten und Ritter, zog 
gegen Morgen. An der Spitze des Zuges stand der fromme 
und tapfere deutsche Herzog - Gottfried von Bouillon. 
Anfangs ging alles glücklich. Aber sobald das Heer nach 
Asien übergesetzt war, begann eine Zeit der Trübsal. Die 
Kreuzfahrer fanden an den Türken einen tapferen und listigen 
Feind: sie mußten monatelang einzelne Städte belagern 
und litten durch die ungewohnte Sonnenglut des südlichen 
Landes, durch Hunger und Seuchen ungeheure Verluste. 
4. Die Eroberung Jerusalems (1099). — End¬ 
lich, im dritten Jahre nach dem Aufbruch, näherten sich die 
Übriggebliebenen dem Ziele. Als sie von einer Anhöhe die 
heilige Stadt vor sich liegen sahen, sanken alle auf die 
Kniee, und der tausendstimmige Freudenruf: Jerusalem! 
Jerusalem! erschütterte die Luft. Allein die Eroberung 
der Stadt kostete noch einen heißen Kampf. Denn ihre 
festen Mauern wurden durch ein starkes Türkenheer ver¬ 
teidigt. Die Zahl der Kreuzfahrer aber war auf 20,000 
Mann zusammengeschmolzen. Doch ihre Begeisterung ge¬ 
wann den Sieg. Nach mühevoller Belagerung erstürmten 
sie endlich unter furchtbarem Blutvergießen die Stadt. Dann 
wählten sie Gottfried zum Könige. Aber der demütige Held 
sprach: „Ich will nicht da die Königskrone tragen, wo mein 
Heiland unter der Dornenkrone geblutet hat", und nannte 
sich nur Beschützer des heiligen Grabes. Schon im 
folgenden Jahre starb er, und sein Bruder Balduin 
wurde nun König von Jerusalem. 
5. Der Ausgang und die Folgen der Kreuz¬ 
züge. — Das Königreich Jerusalem hatte unaufhörliche 
Kämpfe mit den Türken zu bestehen. Zwar kamen ihm 
von Zeit zu Zeit neue christliche Heere zu Hilfe; aber die
	        
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