Full text: Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen

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32. Die Kriege gegen Napoleon I. 
1. Austerlitz (1805). — Der Friede mit Frankreich 
dauerte nur kurze Zeit. Denn Bonaparte, der Beherrscher 
dieses Landes, war ein Soldat, der nach unermeßlichem 
Kriegsruhm, nach immer größeren Eroberungen dürstete. 
Um den höchsten Fürsten Europas im Range gleichzustehen, 
ließ er sich als Napoleon I. zum Kaiser der..Fran- 
zosen ausrufen. Und nun reizte er durch seinen Übermut 
Fürsten und Völker zum Kriege auf. Zuerst trat der deutsche 
Kaiser Franz II., mit Rußland verbunden, ihm entgegen. 
Aber Napoleon setzte sogleich ein starkes Heer in Bewegung 
und gelaugte, siegreich vorwärts dringend, bis zur Kaiser- 
stadt Wien, in welche er einrückte. Dann wandte er sich 
gen Norden nach Mähren, wo Kaiser Franz sein Heer mit 
einem russischen unter dem Kaiser Alexander vereinigt 
hatte. Bei dem Dorfe Austerlitz geschah (2. Dezember 
1805) die Dreikaiserschlacht. Napoleon gewann einen 
großen Sieg. 
2. Auflösung des deutschen Reiches (1806). — 
Diese Schlacht hatte die traurigsten Folgen. Österreich 
verlor mehrere seiner schönsten Länder. Darauf stiftete 
Napoleon den sogenannten Rheinbund, durch welchen 
16 deutsche Fürsten von Kaiser und Reich gelöst und unter 
Napoleons Oberherrschaft gestellt wurden. Die deutsche 
Kaiserwürde hatte nun keinen Sinn mehr: Kaiser Franz 
legtesie nieder und nannte sich hinfort nur noch Kaiser 
von Österreich. So endete das tausendjährige römisch * 
deutsche Reich. 
3. Jena unb Tilsit (1806 und 1807). — Preußen, 
wo 1797 auf Friedrich Wilh elmll. sein Sohn Friedrich 
Wilhelm III. gefolgt war, hatte sich bis hieher vor jedem 
Kriege mit Napoleon sorglich gehütet. Aber dieser verletzte 
den friedfertigen König durch seine Gewaltthätigkeiten so 
sehr, daß er dem Kampfe nicht länger ausweichen konnte. 
Er war sehr unglücklich für Preußen. In der Doppel- 
schlacht beiIena und Anerstadt (14. Oktober 1806) 
wurden die preußischen Heere geschlagen, und der König 
Friedrich Wilhelm mußte denFriedenvonTilsit (1807)
	        
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