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ihm die Fragen, die unter III. (Vertiefung) gestellt sind, gewiß 
einige Anleitung geben. Wie der Lehrer das dargebotene Material 
verwendet, ist seine Sache; der Standpunkt der Klaffe und nicht 
ein Lehrbuch müssen entscheiden. Die Trennung jeder Lektion in 
drei Teile ist ganz äußerlich, sie hat mit den verschiedenen Unter¬ 
richtsstufen nichts zu thun. 
Außerdem denke ich mir das Handbuch gerne als ein Ver¬ 
ständigungsmittel zwischen Lehrer und Revisor. Wenn es gelänge, 
ein solches Buch als Grundlage für Revisionen zu gewinnen, so 
würde damit mancher berechtigten Klage die Ursache genommen. 
Wie oft hört man Lehrer klagen, daß der Revisor gar keine Notiz 
von dem, was sie in Geschichte gelehrt, genommen und dagegen 
solches gefordert habe, was sie nicht gelehrt hätten. Wie oft müssen 
ferner in Ermangelung eines Besseren die schon so oft verworfenen 
Namen und Zahlen bei Revisionen herhalten und eine Bedeutung 
erlangen, die ihnen nicht gebührt und die sie nicht haben sollen. 
Wie ganz anders würde die Sache, wenn die Revision auf gründ 
eines solchen Buches geschahe!*) 
Der Revisor weiß auf Grund des Lehrplans rc., wie weit 
der Unterricht vorgeschritten ist. Nimmt er sich nun vor, über 
einen im laufenden Jahre bereits behandelten Zeitabschnitt zu 
prüfen und lieft vorher die „Wiederholende Zusammenstellung" 
des betreffenden Abschnittes durch, sieht sich vielleicht auch noch die 
.Aufgaben" an, so weiß er, was stofflich gefordert und in 
welcher Richtung Fragen, die auf tieferes Erfassen des Ge¬ 
lernten hinzielen, gestellt werden können. Er wird dann nichts 
fordern, was nicht durchgenommen ist, und der Lehrer weiß, daß 
seine Mühe Beachtung findet. 
Daß die Angabe des behandelten Themas, wie wir solche im 
Lehrberichte^finden, in dieser Hinsicht allein nicht genügt, um eine 
rechte Verständigung zu erzielen, ist sofort einleuchtend, wenn wir 
bedenken, wie verschiedenartig nach Umfang und Ausdehnung ein 
und dasselbe Thema behandelt werden kann. Die biblische Ge¬ 
schichte kann auch in dieser Beziehung als Muster dienen; denn 
hier bildet das eingeführte Buch immer wieder die Grundlage, auf 
der diesbezügliche Meinungsverschiedenheiten ausgeglichen werden. 
Von der Eigenart dieses Buches. Der Verfasser eines 
ausgezeichneten wissenschaftlichen Buches sagt im Vorworte zu 
demselben: „Hätte ich vorher die einschlägige Litteratur gelesen, 
so wäre die Abfassung dieses Buches jedenfalls unterblieben". 
Gestützt auf diese Erfahrung, habe ich die umfangreiche, einschlägige 
Litteratur vorher besehen. Wenn ich trotzdem dieses Buch er- 
*) Damit ist nicht gesagt, daß nur vorliegendes Buch allein diese Stelle 
vertreten könne und solle.
	        
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