fullscreen: Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen

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stücke vom Berge los und überschütteten in Schilano ei¬ 
nige Weinberge; zugleich brachten die Einwohner eines 
andern Dorfes die Nachricht nach Plürs, daß die Nisse 
des Berges bei den Lavezgruben sich zusehends erweiterten. 
Aber die sicheren Einwohner von Plürs ließen sich durch 
diese Zeichen nicht schrecken, sondern überließen an dem 
heitern Abende sich ganz ihrem Vergnügen. Plötzlich riß 
eine ungeheure Masse von dem Berg Konti sich los, fuhr, 
wie ein Blitz herab, und in demselben Augenblicke waren 
Plürs und Schilano mit allen ihren Einwohnern darunter 
begraben. Es ertönte zugleich ein schreckliches Krachen, 
die Erde bebte und ein dicker Dampf mit untermischtem 
Feuer stieg auf. In dem benachbarten Eleven fielen große 
Staubwolken herab und bedeckten die Straße; die Moira 
blieb in ihrem Laufe 2 Stunden aus. Die Clevener, 
welche diese Schrecknisse nicht zu deuten wußten, flohen 
auf die Berge. Mit Anbruch des Tages eilten sie nach 
Plürs und sahen nun das Unglück, wo keine Rettung mehr 
möglich war; denn wo der Schutt am niedrigsten lag, 
war er 60 Fuß hoch. Die Gewalt des Sturzes war so 
groß, daß der Thurm der Marienkirche vom linken Ufer 
der Moira an das rechte geschleudert war; dagegen fand 
man am linken Ufer des Flusses einen Marmorftein, dessen 
eingehauenes Familienwappen bewies, daß er zu einem 
Hause am rechten Ufer gehört hatte. Von 2430 Ein¬ 
wohnern in Plürs und Schilano waren nur drei, welche 
sich zufälliger Weise entfernt hatten, gerettet. 
193. Das Meer. 
Auf offener See geht die Sonne nicht hinter einem 
Berge unter, sondern sie scheint ins Meer hinunter zu 
tauchen. Und des Morgens kommt sie nicht hinter einem 
Berge hervor, sondern sie taucht auf der andern Seite 
wieder aus dem Wasser herauf. Das ist ein prächtiger 
Anblick, wenn man die Sonne im Abendroth ins Wasser 
hinunter steigen sieht, als wollte sie sich baden. Es ist 
aber auch ein schreckhafter Anblick, wenn man so um 
und um Nichts als Wasser sieht. 
Das dunkelblaue Meer ist nicht bloß so weit, daß 
man sein Ende nicht sehen kann, sondern es ist auch so
	        
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