Full text: Abriß der bayerischen Geschichte

1180 geächtet und entsetzt. Das sehr verkleinerte Sachsen er- 
hielt Bernhard von Anhalt und Bayern der Pfalz- 
gras Otto von Wittenbach. Tirol und Steiermark 
aber wurden von Bayern abgetrennt, und mehrere Bistümer, 
sowie die Stadt Regensburg wurden reichsunmittelbar. 
Bayern unter den Wittelsbachern. 
7. Die Wittelsbacher vor der ersten Teilung Bayern's 
1180-1255. 
Otto I. von Wittelsbach (1180—1183), dessen Nach¬ 
kommen in ununterbrochener Reihe bis zum heutigen Tage 
über Bayern regieren, stammt vom Pfalzgrafen Arnulf dem 
Jüngern (S. 5), der 940 die Burg Scheiern erbaute. 1113 
schenkten die Scheiern diese Burg den Benediktinern, erbauten 
dafür Wittelsbach und nannten sich fortan Wittelsbacher. 
Dieser Name wurde bald in ganz Deutschland mit hoher Ach- 
tung genannt; denn Pfalzgraf Otto VI. von Wittelsbach rettete 
durch eine kühne That das Heer des Kaisers Friedrich I. im 
Engpasse bei Verona aus großer Gefahr. Für diese Hel- 
denthat und andere treue Dienste belehnte ihn der Kaiser 1180 
mit Bayern. Ihm folgte sein Sohn Ludwig I., der Kelhei- 
mer (1183-1231), dem 1208 durch eine Urkunde die Erb- 
lichkeit der Herzogswürde im Hause Wittelsbach zugesichert 
wurde. In demselben Jahre ermordete Ludwigs Vetter, der 
Pfalzgraf Otto VIII. von Wittelsbach, den Kaiser Philipp 
von Schwaben auf der Altenburg bei Bamberg. Der Mör- 
der wurde geächtet und bei Abbach vom Grafen Calentin 
(Pappenheim) getötet. Seine Güter fielen an Ludwig den 
Kelheimer, der die zur Erbschaft gehörige Burg Wittelsbach schlei- 
sen ließ. Eine weitere und noch wichtigere Erwerbung Ludwigs 
war die Pfalzgrafschaft am Rhein. Schon 1214 wurde er 
vom Kaiser Friedrich II. damit belehnt; allein Pfalzgraf Hein- 
rich, ein Sohn des Löwen, gab sie nicht heraus. Da jedoch 
Ludwig's Sohn Otto II. sich 1225 mit Agnes, der Tochter
	        
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