— 7 —
wurden unter ihrem Könige Chlodwig ein mächtiges Volk.
Daher nennt man Chlodwig auch den Gründer des Fran¬
kenreiches. — Erst 15 Jahre alt, übernahm er die Regie¬
rung und eroberte nun durch Gewalt, List, Verrat und Mord
nach und nach den größten Teil von Gallien; denn kein Mittelwar
ihm und den ©einigen zu schlecht, um seine Ziele zu erreichen.
Nachdem er das noch römische Gallien unterworfen
und den Anführer ermordet hatte, vermählte er sich mit
Chlotilde, der Tochter eines von ihren Verwandten ermor¬
deten Burgunderfürsten, um auch Anlaß zur Unterwerfung
dieses Volkes zu haben. Chlotilde war Christin und suchte
jetzt auch ihren Gemahl zur Annahme des Christentums
zu bewegen. Lange war ihre Mühe vergeblich.
Als Chlodwig aber in einen Kampf mit den Alemannen
geriet und von ihnen in der Schlacht bei Zülpich (496)
hart bedrängt wurde, gelobte er im Angesichte feines Heeres,
ein Christ zu werden, wenn er als Sieger aus der Schlacht
hervorgehe. Er siegte und ließ sich mit 3000 seiner edlen
Franken zu Rheims taufen. „Beuge still dein Haupt, stolzer
Sigambrer" sprach Bischof Remigius, „bete an, was du
bisher zerstörtest und zerstöre, was du angebetet."
Bald darauf besiegte er auch die Burgunder sowie die
noch in Gallien lebenden Westgoten, so daß sich sein Reich
bei seinem Tode (511) von der Garoune bis über den
Main und die Werra und bis an das Meer ausdehnte.
b. Die Nachkommen Chlodwigs, nach Meroväus auch Merovinger
genannt, waren ebenfalls grausame, blutdürstige Regenten, und keine
Volksgeschichte ist an Grausamkeiten, keine Fürstengeschichte an Verbrechen
und Blutthaten reicher, als die der Franken und Merovinger.
Nach und nach fingen die Herrscher aber au zu verweichlichen. Sie
kümmerten sich wenig um die Regierung des Landes und überließen die¬
selbe vollständig ihrem Majordomus oder ersten Minister.
c. Dieses wichtige Amt wurde seit Pipin von Landen, einem
reichen und mächtigen Edlen, erblich in dieser Familie, und je mehr das
Ansehen der Könige sank, desto höher stieg das der Minister.
Einer der berühmtesten unter ihnen war Karl Murteil. Unter
seiner Regierung brachen die Araber, ein muhamedanisches Volk, ins
Frankenreich ein. Sie hatten sich von Arabien aus über ganz Nord-
afrika ausgebreitet, waren dann nach Spanien übergesetzt (711) und
hatten daS Land erobert. Nun drangen sie unter Abderrhaman nach