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wurde Schleswig mit Dänemark vereinigt und so die Tren¬
nung „der Herzogtümer vollzogen. Da nahmen sich Preußen
und Österreich der unterdrückten Völker an, und es kam zum
Kriege.
b) Verlauf des Krieges. Die preußischen und öster¬
reichischen Truppen überschritten am 1. Februar 1864 die
Eider und rückten in Holstein ein. Das dänische Hauptheer
hatte in dem berühmten Danewerk eine feste Stellung. Es
wurde aber durch den Übergang der Preußen über die Schlei
daraus verdrängt. Die Dänen mußten sich zurückziehen und
setzten sich zuletzt iudenDüppeler Schanzen fest. Diese
wurden am 18. April 1864 von den Preußen unter dem
Prinzen Friedrich Karl erstürmt. Das war die schwerste
Arbeit und die glorreichste That des ganzen Krieges. König
Wilhelm war über diesen Sieg so erfreut, daß er selbst
nach Schleswig reifte, um den Truppen seinen Dank aus¬
zusprechen. Während die Österreicher nach Jütland zogen,
setzten die Preußen (am 29. Juni) nach der Insel Alfen
über. Da war Dänemark zum Frieden geneigt, welcher am
30. Oktober zu Wien abgeschlossen wurde. Dänemark mußte
aus Schleswig-Holstein verzichten, das jetzt von Preußen
und Österreich gemeinschaftlich' verwaltet wurde.
4. Der deutsche Krieg (1866). a) Veranlassung.
Wegen der gemeinschaftlichen Verwaltung von Schleswig-
Holstein enstanden zwischen Preußen und Österreich Un¬
einigkeiten. Österreich wollte aus den Herzogtümern einen
selbständigen Staat bilden. Die mittlern und kleinern
deutschen Staaten, welche mit Neid auf Preußen schauten,
traten jenem Plane bei. Preußen wollte die Bildung eines
neuen Staates unter gewissen Bedingungen, die aber nicht
erfüllt wurden, zugeben. Zudem wollte Österreich im deutschen
Bunde die Führerschaft haben und Preußen beherrschen; und
doch besaß dieses eine größere Masse deutschen Landes als
Österreich. Nur Preußen war imstande, die Neugestaltung
und Einigung unseres Vaterlandes herbeizuführen. Den
Plänen Preußens leistete Österreich Widerstand. Endlich
führten die Uneinigkeiten zum deutschen Kriege von 1866.
Mit Österreich verbündeten sich Bavern, Württemberg, Baden,