II. Die christlich-germanische Zeit. 
A. Das Mittelalter. 
Christentum und Germanentum rufen eine neue Zeit hervor. 
Unter den Germanen scheinen früh die Ingävonen an der Nord¬ 
see, die Hermionen am Rheine, die Istävonen an Rhein und Elbe, 
die Sueven an Oder und "Weichsel unterschieden zu sein. 
Die Freien, unter einander ohne gesetzlichen Unterschied, 
standen im Gegensätze zu den Unfreien, Servi. Die germanische Ge¬ 
meinde war eine Aristokratie des Standes der Freien. Nur Verbrechen 
gegen die Gemeinde, die als Bruch des Friedens angesehen wurden 
wurden mit dem Tode bestraft, den die Priester verhängten. Die 
übrigen Verbrechen sühnte man mit dem Wergeide. Fürst, Herzog, 
König; Gefolgschaften. 
9 n. Chr. Der Cherusker Fürstensohn Armin gewann am Teutoburger 
Walde — in der Ebene? — die erste deutsche Freiheitsschlacht gegen 
den kurzsichtigen Statthalter Varus. 
19 Er kämpfte gegen den Markomannenkönig Marbod, um gegen ihn 
sein freies Völkerbündnis zu schützen, und starb nach wenigen Jahren, 
37 Jahre alt. 
Darauf folgte ein 150jähriger, friedlicher Verkehr der Germanen 
X—168 ii. Chr. Der Riese Ymir und eine Kuh entstanden aus einem Brunnen 
zwischen Nilfelheim und Muspelheim, durch letztere der Stammvater der Götter. 
Diese bildeten aus dem Körper des Riesen Himmel und Erde, aus 2 Baum¬ 
stämmen die ersten Menschen. Die h. Dreiheit der Götter: Wodan oder Odin, 
sein Sohn Donar oder Thor und der Kriegsgott Ziu oder Tyr. Andere Gott¬ 
heiten: Balder, Frigga, Wodans Gemahlin, Holda oder Nerthus, der böse Loki 
und seine Tochter Hellia. Dämonischer Natur sind die Riesen, Elfen, Zwerge, 
Wichte, Kobolde. 
Die Germanen glaubten an Untergang der Welt und Bildung einer schönem 
Welt, an Weissagung und Los, an Unsterblichkeit, Belohnung und Bestrafung. 
Sie hatten eine würdige Vorstellung von den Göttern und waren den Priestern 
ergeben. 
Ihre Zierde waren die Waffen. Ihnen eigentümlich war das Gefolgswesen. 
In Wohnung, Kleidung und Essen hatten sie mehr als das Notwendige. Der 
Acker war noch nicht allgemein Privateigentum, Tacitus rühmt ihre Sittlichkeit, 
ihre Laster waren Trunksucht und Spielwut.
	        
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