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Zerstückelung wurde nur dadurch verhindert, daß der Kaiser '
Ludwig der Baier 1324 das Land seinem aleichnamiaen
Sohne übertrug.
III. Brandenburg unter Dem Hanse Baiern, 1324—1373.
1. Ludwig und Waldemar. Ludwig von Baiern
(1324—51) war kaum acht Jahre alt, als er zum Mark¬
grafen von Brandenburg ernannt wurde. Sein kaiserlicher
Später scheute weder Geld noch Mühe, die während der
Zwischenherrschaft losgetrennten Theile der Mark wiederzu¬
gewinnen. Damit aber nicht einmal zufrieden, wollte er j
fernem Sohne außer Brandenburg auch Tirol zuwenden.
Diese Ländergier weckte großen Unwillen unter den deutschen
Fürsten. Kaiser Ludwig wurde abgesetzt und an seine Stelle
trat Karl IV. aus dem luxemburgisch - böhmischen Hause
(1347—78). Auch Markgraf Ludwig kam in Gefahr, seine
Länder zu verlieren. Ein Pilger trat 1348 in Brandenburg
mit der Behauptung auf, er fei der vor etwa 20 Jahren
angeblich gestorbene Markgraf Waldemar aus dem Hanse
Anhalt. Dieser sei in Wirklichkeit nicht gestorben, sondern,
der sorgenvollen Regierung müde, in aller Stille nach dem
gelobten Lande gepilgert. Auf die Nachricht aber, wie fein
früheres Land zerrissen und seine alten Unterthanen gedrückt
würden, kehre er jetzt in die Heimath zurück. Viele Be¬
wohner der Mark erinnerten sich noch der glorreichen Re¬
gierung des früheren Waldemar und erhoben sich jetzt mit
Freude für den Wiedererstandenen. Auch Kaiser Karl er¬
klärte sich anfangs für ihn, bis er vom Markgrafen Ludwig
durch die Abtretung der Ober-Lausitz gewonnen wurde. Lud¬
wig überließ 1350 die Mark feinem jüngeren, gleichnamigen
Bruder. Diesem gelang es endlich 1355, den angeblichen
Waldemar aus dein Lande zu verdrängen.
2. K urf ürstenthum Brandenburg. Der deutsche
König erhielt feine Würde nicht durch Erbschaft sondern
durch Wahl. Das Wahlrecht wurde allmählich auf die 7
angesehensten Fürsten beschränkt, nämlich auf die 3 Erzbischöfe
von Mainz, Köln, Trier und auf die 4 weltlichen Fürsten